Konkurrenz der Gebiete „ausgemachter Unsinn“

Der FDP-Stadtverband Bretten hat in jüngster Sitzung heftig über die Stellungnahme der Stadt zur Fortschreibung des Regionalplans gestritten, wobei man sich einig war , dass es zu begrüßen sei, dass sich die Fraktionen im Brettener Rat nicht einstimmig hinter die Stellungnahme stellten. Der FDP-Stadtverband hofft, dass die Gegner des Entwurfs doch noch zu einer Mehrheit kommen, denn die Vorteile des neuen Industriegebiets könnten die Nachteile bei weitem nicht ausgleichen.

Die Bewohner von Gölshausen seien zu bedauern, wenn künftig dorthin noch mehr Verkehr strömen würde. Der Verlust von 70 Hektar Wald sei ebenfalls keine Kleinigkeit, „auch wenn der OB meint, dass mit ein paar Baumkulissen das Dilemma zu verbergen ist“. Dort gehe ein großes Stück Wald verloren, das für die Naherholung nicht mehr zur Verfügung stünde. „Gerade in einer Zeit, in welcher Landschaft schon sehr zersiedelt ist, will der OB einen weiteren Kahlschlag riskieren“, klagte die FDP. Die Überlegung, die außerdem hinter diesem Ansinnen stehen dürfte- eine Anbindung des Industriegebiets in Gölshausen an die B 35 über die L 1103 zu erreichen -dürfte bei den Nachbargemeinden nicht gerade auf Zustimmung stoßen, seien diese dann doch nachhaltig von der Zunahme des Schwerlastverkehrs betroffen.

Es wäre sinnvoller, wenn der OB interkommunale Gewerbegebiete unterstützen würde. Es sei „ausgemachter Unsinn“, wenn kaum vier Kilometer vom Flehinger Gewerbegebiet entfernt nun 70 Hektar Wald fallen sollen, nur damit die Gewerbesteuereinnahmen der neu anzusiedelnden Betriebe ausschließlich Bretten zur Verfügung stünden. Dabei bestünden Überlegungen, die Gewerbesteuer ganz abzuschaffen, die gerade auch einen solchen planerischen Unfug möglich machte.

Bevor man in Bretten daran gehe, zusätzliche Betriebe mit weiteren 3 000 Arbeitsplätzen anzusiedeln, sollte man „Hausaufgaben“ machen. Immer noch fehle die Ausgleichsfläche für die Kaufland-Ansiedlung und wenn man den riesigen Bau von Unidek sehe, in welchem noch nicht einmal 20 Arbeitsplätze zur Verfügung stünden, frage man sich, ob die Verwaltung nicht bei der Bauplanung geschlafen habe, da versäumt wurde auf einer Begrünung der hässlichen Fassade zu bestehen.

Wenn man sich weitere solche Betriebe auf der neuen Fläche vorstelle, könne man rasch ermitteln mit wie vielen Arbeitsplätzen tatsächlich gerechnet werden könne.

Der FDP-Stadtverband hofft, dass sich die Fraktionen im Gemeinderat das Vorhaben noch einmal durch den Kopf gehen lassen und einmal an die Anwohner denken, welche die Folgen der Entscheidung ertragen müssen.

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2 Antworten zu Konkurrenz der Gebiete „ausgemachter Unsinn“

  1. G. H. sagt:

    Konkurrenz der Gebiete

    Trotzdem betrieb und betreibt Bretten diesen „ausgemachten Unsinn“ weiter!

  2. mm sagt:

    Der Stadtverband der FDP hat hier eine klare Position bezogen. Ob sich die FDP-Fraktion im Brettener Stadtrat daran heute noch erinnert, oder sich gar daran gebunden sieht ?
    Eine kurze Stellungnahme dazu hier, wäre hilfreich….
    (aber Achtung, OB liest mit)

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