Wir mißachten Verwaltungsgrenzen souverän

Kommunale Vertreter aus der ,,Raumschaft Bretten“ streben gemeinsame Gewerbepolitik an
Informatives Treffen von Verwaltungschefs mit Regionalverbänden im Knittlinger Ratssaal

Knittlingen/Bretten (tk). Zu einem ersten ,,nichtöffentlichen Mitteilungsaustausch“ kamen gestern sechs Verwaltungschefs aus dem Bereich Bretten, Knittlingen und Maulbronn, der einstigen ,,Raumschaft Bretten“ im Knittlinger Ratssaal zusammen. Dabei ging es, wie der Direktor des Regionalverbandes Nordschwarzwald, Jens Kück, im Anschluß gegenüber den BNN betonte, um mögliche grenzüberschreitende Kooperationen in den Bereichen Wohnen, Arbeitsplätze, Natur und Verkehr. ,,Wir waren uns alle einig“, sagte Kück, ,„daß das Kirchturmdenken so nicht weitergehen kann. Und wir mißachten dabei die Verwaltungsgrenzen souverän.”
Das Gremium, dem außer Vertretern der Regionalverbände Nordschwarzwald und Mittlerer Oberrhein die Verwaltungschefs Paul Metzger (Bretten), Markus Rupp (Gondelsheim), Heinz-Peter Hopp (Knittlingen), Andreas Feichle (Maulbronn)‘ Heinz Raißle (Neulingen) und Adalbert Bangha (Ölbronn-Dürrn) teilnahmen, diskutierte unter anderem über mögliche gemeinsame Gewerbegebiete. Dabei gehe es darum, so Brettens Oberbürgermeister, den Bereich Südöstlicher Kraichgau und Stromberg ,,so zu entwickeln, daß die Menschen auch in Zukunft hier leben und ihr Brot verdienen können‘. Der eigentliche Standort von Gewerbeansiedlungen müsse dabei nebensächlich bleiben. Wichtig sei für ihn freilich die ,,tatsächliche Verfügbarkeit der Flächen“.

Für die ,,Raumschaft“, in der gut 55 000 Menschen leben, prognostizierte Regionalverbandschef Kück einen Gewerbeflächenbedarf von ,,mittelfristig mindestens 100 Hektar“. Nun habe nicht jede einzelne Gemeinde die Möglichkeit, große Gewerbeflächen auszuweisen. ,,Angedacht“ seien aber mögliche Regelungen, die anderen Gemeinden an einem Gewerbegebiet in der Gemeinde X zu beteiligen. Dafür würden diese Leistungen in anderen Bereichen, etwa im touristischen Bereich einbringen. Über konkrete Flächen für neue Gewerbegebiete sei zwar gesprochen worden, sagte Kück, doch wolle man die Feinplanung hier den zuständigen Gremien überlassen.,, Wir selbst können nichts entscheiden“, räumte denn auch Bürgermeister Felchle ein, ,die eigentlichen Entscheidungen werden weiterhin in den Gemeinderäten und den Regionalverbänden getroffen“. Dennoch habe jede Gemeinde ,,ihre Stärken und Schwächen einbringen können“, ergänzte der Gondelsheimer Verwaltungschef Rupp. In einigen Bereichen klappe die Zusammenarbeit – auch über Grenzen hinweg – bereits hervorragend, beispielsweise in der Touristikgemeinschaft oder dem Abwasserverband. Und auch beim Thema Arbeitsplätze gelte es, ,,die Raumschaft zusammenzubringen“, wie es der Knittlinger Gastgeber Heinz-Peter Hopp formulierte.

Ob es ein erstes grenzüberschreitendes Gewerbegebiet zwischen Knittlingen und Bretten im Gewann ,,Vor dem Mühlbacken“ gibt, wollten OB Metzger und sein Knittlinger Amtskollege nicht ausschließen. Schließlich sei die Stadt Knittlingen Gewerbe- schwerpunkt in der Region Nordschwarzwald und die Nachbarstadt Bretten habe als Mittelzentrum in der Region Mittlerer Oberrhein ebenfalls Schwerpunktfunktion. In den kommenden Wochen sind weitere Treffen des Gremiums, das Kück als ,„kreativer Vordenkerkreis für die beiden Regionalverbände” bezeichnet, vorgesehen.

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2 Antworten zu Wir mißachten Verwaltungsgrenzen souverän

  1. bertl. sagt:

    Blabla!
    Gestern sowie heute und morgen!

  2. mm sagt:

    „wir missachten unser Geschwätz von gestern“, wäre wohl der richtige Titel gewesen. Genau das Gegenteil dessen, was er so medienwirksam vorgebetet hat, wurde von Brettens Bürgermeister wenige Jahre später brutal vorexerziert, siehe Rüdtwald!
    Die, übrigens von einem CDU-Kollegen, gebrauchte Bezeichnung Populist, ist wohl aus solchen und ähnlichen Erfahrungen entstanden.

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