Doch keine unendliche Geschichte

Beim Schneetreiben gestern Spatenstich für Brettener Hotel-, Kino-, Einzelhandelskomplex
BRETTEN.
Über das Gelände „Am Seedamm“ in Bretten, unmittelbar bei der neuen Tiefgarage und in Nachbarschaft zum Rathaus, läßt sich fast ein Buch schreiben.
Von PZ-Redakteur Bruno Knöller
Doch hinter die fast unendliche Geschichte kann nach dem gestrigen Spatenstich für den Hotel-, Kino-, Einzelhandels- und Wohnungskomplex nun doch ein Punkt gesetzt werden. Was rankt sich alles um die Fläche am Gottesackertor? Merowinger Gräber wurden dort vermutet, aber nicht gefunden. Ein Volksbad mit Sauna war an der Stelle ebenso zu finden wie ein Schlachthof und eine Fellhandlung. Der Gemeinderat hatte bereits einen Bürgerzentrums-Wettbewerb abgeschlossen und dann doch das Ganze wieder gekippt. Dann sollte ein zweiter „Magnet“ neben dem Kaufhaus Schneider entstehen. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheit und Wohlfahrtspflege hätte dort entstehen können, wurde aber in Karlsruhe-Neureut gebaut. Und schließlich erlebte die Stadt Schiffbruch mit einem Projektmanagement in Sachen Tiefgaragenund Hotelplanung.

Doch das alles ist seit gestern Vergangenheit. Mit dem MM Immobilienmanagement in Neuhausen auf den Fildern hat die Stadt ein anderes Unternehmen gefunden, obwohl Oberbürgermeister Paul Metzger bei den ersten Treffen 1997 skeptisch war, wie er gestern verriet: „Aufgrund der Vorerlebnisse waren wir zunächst zurückhaltend.“ Diese Skepsis ist jetzt einer Euphorie gewichen. Denn nach dem gestrigen symbolischen Akt soll schon am 4. Januar mit dem Aushub begonnen werden. Nach Werner K. Müller von der Firma MM sollen am 15. Oktober nächsten Jahres der gehobene Gastronomie-Betrieb und die drei Kino-Säle mit zusammen 420 Plätzen übergeben werden. Am Jahresende 1999 soll das 148- Betten-Mittelklassehotel (Übernachtungspreise unter 100 Mark pro Person) seine Pforten öffnen. Wie die PZ erfahren hat, stehen für fünf der acht Geschäfte die Pachtverträge vor dem Abschluß. Nach der Vorgeschichte des 22-Millionen-Mark-Objekts atmete OB Metzger gestern tief durch: „Das hat unendlich viele Nerven gekostet – aber es hat sich gelohnt.“

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