Am Wasser entlang quer durch Bretten

Dem Lauf von Weißach und Saalbach folgend sollen künftig Fußgänger und Radfahrer Bretten durchqueren können, ohne all zu intensiv mit dem Autoverkehr in Berührung zu kommen – diese Idee steckt hinter dem Plan des vom Gemeinderat einberufenen Bürgerar-beitskreises für ein etwa siebeneinhalb Kilometer langes „Saalbachwegle” von Gondelsheim bis Knittlingen, dessen Kernstück die Strecke durch Bretten ist.
„Etwa 80 bis 90 Prozent des Weges sind schon vorhanden“, erklärt Stefan Oehler vom Arbeitskreis. „Wir wollen daraus einen Gesamtweg machen“, sagt Egmont Blusch. Er soll in Etappen entstehen, wobei jene zwischen Bahnhof und Sportzentrum oberste Priorität hätte, zumal er auch als Schulweg zu nutzen wäre, wie Franz Cizerle erklärt. Die Anschlußäste von Gondelsheim bis Diedelsheim und vom Brettener Sportzentrum bis Knittlingen sind ohnehin schon weitgehend vorhanden. Vorschläge zu dem Radweg, der nebenbei auch fast alle Stadtbahnhaltestellen berühren würde, stellt der Bürgerarbeitskreis als Diskussionsgrundlage derzeit im Foyer des Brettener Rathauses aus.

Ausgehend vom Diedelsheimer Bahnübergang soll der Weg östlich der Bahngleise bis zur Böschung der B 35 führen, dann einige Meter nach Osten bis zum Saalbach. Beim dortigen Stauwehr müßte ein Steg angelegt werden. Auf stählernen Konsolen könnte die Engstelle unter der Bachüberführung der B 35 bewältigt werden. Auf dem vorhandenen Weg ginge es am Hundesportplatz weiter über die Brückenfeldstraße und die Rinklinger Hauptstraße zur Saalbachstraße. In diesem Bereich müßten sich die Radler die Straße mit den Autos teilen, eine eigene Trasse ist nicht möglich.

Zwischen TSV-Platz und Sportplatz soll der Weg bis in Höhe des bisherigen städtischen Bauhofs führen, wo der vorhandene Steg allerdings verbreitert werden müßte. Entlang der Rinklinger Straße, die eine eigene Radspur brauchte, könnte man bis zur Bahnunterführung radeln. Die dortige Engstelle soll nach den Vorschlägen des Bürgerarbeitskreises mit einem Steg auf der Bachseite überwunden werden. Gleich danach sollte eine Brücke über den Saalbach zum Aldi-Parkplatz geschlagen werden, um die gefährliche Kreuzung bei der Jugendmusikschule zu umgehen.

Entlang dem Brühlgraben ginge es auf bereits vorhandenen beziehungsweise geplanten Radwegen bis zur Beuttenmüllerstraße. An der Ampel ist die Wilhelmstraße sicher zu überqueren, um durch die Luisenstraße zum Seedamm zu gelangen. Wieder am Saalbach, ginge es bis zur Pforzheimer Straße, die in Höhe der Georg-Wörner-Straße auf einem eigens anzulegenden Zebrastreifen überquert werden soll. Damit die Radler dort nicht in Konflikt mit dem Autoverkehr kommen, sollen die Parkplätze auf die linke Straßenseite der Einbahnstraße verlegt, der rechte Straßenrand als getrennter Radweg markiert werden. Bei der Ölmühle soll der Weg rechts abbiegen und über Saarstraße zum Breitenbachweg führen. Nach den Vorstellungen des Bürgerarbeitskreises soll es am Bachufer entlang über das Gelände der Feuerwache weitergehen bis zum neuen Steg hinter dem Edith-Stein-Gymnasium. Durch die neue Unterführung unter der Kraichgaubahn und an Sporthalle und VfB-Platz vorbei soll man in Richtung Knittlingen radeln können. Einzig ein kurzes Stück zwischen Angelsportgelände und dem Radweg an der B 35 wäre als Lük-kenschluß dort noch auszubauen.

Der Aufwand für das Saalbachwegle (der Name ist nur ein Arbeitstitel, eine endgültige Bezeichnung wird noch gesucht) sei relativ gering, erklärt Stefan Oehler. Die Breite müsse lediglich so ausgelegt werden, daß zwei Radler sich gefahrlos begegnen können. Die Oberfläche müsse nicht asphaltiert oder betoniert werden, Schotter genüge. Und Franz Cizerle glaubt, daß der neue Weg sogar ganz ohne Steuermittel verwirklicht werden könnte. „Mit Werbeflächen ließe sich da beispielsweise viel machen.“ Und natürlich denkt man im Bürgerarbeitskreis auch an Selbsthilfe in bester Brettener Tradition – so wie es etwa beim Gerberhaus und beim Schweizer Hof vorgemacht worden ist.

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3 Antworten zu Am Wasser entlang quer durch Bretten

  1. spezi sagt:

    Nach über 14 Jahren kommen jetzt die Verwaltung und der Gemeinderat auf die Idee einen Radweg entlang der Weissach anzulegen – BNN vom 18.04.2013.
    Immerhin 170 Meter für 35.000.- Euro.

    Im Leserbrief : Kostenlose Arbeit – und umsonst wird dokumentiert, dass in einer Studie für DM 25.000.- von Herr Professor Mürb – im Rückblick – nur heiße Luft produziert wurde.

    Und der Bürgerarbeitskreis hätte damals die ca. 7,5 Kilometer Radweg ohne Steuergeld realisiert!

  2. konku. sagt:

    Warum ist nichts daraus geworden?

    Weil dieser passende Vorschlag vom BürgerArbeitsKreis Bretten und nicht im Rathaus Bretten erdacht wurde!

  3. fc sagt:

    Was daraus geworden ist?
    Siehe den Leserbrief vom 30.06.1999
    Leserbrief : Kostenlose Arbeit – und umsonst

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