Selbständige für Wirtschaftsforum

Dem Brettener Oberbürgermeister Strategiepapier überreicht
BRETTEN.
„Wir wollen nicht immer nur als Blockierer gelten, sondern aktiv an der Gestaltung der Stadt für die Zukunft mitarbeiten“. Professor Alex Veith, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen in Bretten (AdS), konnte gemäß dieser Vorgabe Oberbürgermeister Paul Metzger ein von AdS und „Aktiv für Bretten“ entwickeltes Strategie-Papier überreichen, dessen Eckdaten das Jahr 2005 anpeilen. Nach Schwachstellenanalysen und Prognosen enthält das zehn Seiten umfassende Schriftstück die globale Zielsetzung der Innenstadtentwicklung und des gleichzeitigen behutsamen Ausbaus der Diedelsheimer Höhe mit einem dreiteiligen, zeitlich unterschiedlichen Maßnahmenkatalog.

Wichtiges Instrument zur Beratung und Umsetzung der Maßnahmen sollte nach Vorstellungen des Strategie-Papiers ein durch Vertreter verschiedener wirtschaftlicher und öffentlicher Bereiche besetztes Wirtschaftsforum als Ansatz zur Bündelung aller Kräfte mit einem eigenen Etat sein. Der könnte, wie Veith und seine AdS-Stellvertreterin Marion Klemm ausführten, „zur Hälfte von der Stadt und zur Hälfte von der Wirtschaft getragen werden.“

Der Einzelhandel übt in dem Konzept bescheidene Selbstkritik („mangelhafte Branchenvielfalt“) und verweist auf die übrigen Minuspunkte der Melanchthonstadt Bretten. „Kaufkraft stärker binden“, heißt dabei das Motto, wie Wolfgang Max, Sprecher des Bereichs Einzelhandel bei der AdS, bestätigte: „Wir wollen erreichen, daß möglichst viel davon hier bleibt.“ Max unterstrich, daß es auch darum gehe, das schlechte Image der Innenstadt zu verbessern und ist sich mit OB Metzger einig, daß in Brettens Einzelhandel nicht genug Vielfalt und Wettbewerb herrschten.

Oberbürgermeister Paul Metzger unterstrich die gute Absicht, ließ aber Zweifel durchscheinen. Es habe bereits ein Marketing-Forum gegeben – allerdings ohne großen Erfolg. Zusammenarbeit sei auch da vielfach beschworen worden, werde aber immer erst dann aktuell, wenn neue Kaufkraftbindung von außen nach Bretten dränge: „Es würde mich freuen, wenn die herrschende Aufbruchstimmung nicht nur thesenartig, sondern handfest etwas bringt, was der Steuerzahler nicht zu begleichen hat.“

Stadtplaner Ulrich Braun pflichtete Metzger bei: „Es darf nicht beim Papier bleiben, das bringt gar nichts. Ideen helfen allein nicht weiter – wir brauchen Leute, die investieren.“ Bretten, das betonte der Rathauschef, sei aber nicht nur Innenstadt, sondern eine Gesamtgröße: „Kaufkraft muß erste in Gewerbe und Industrie erarbeitet werden und da gibt es erhebliche Probleme zu lösen.“ Im übrigen sei die Verwaltung keineswegs untätig, sondern versuche, die Innenstadt als Kern der Stadt auch für die Zukunft zu bewahren, was allerdings auf erhebliche Schwierigkeiten stoße: „Die Liebe zur Innenstadt ist nicht sehr ausgeprägt. Wir registrieren so gut wie keine Investitionen in diesem Bereich, daß muß aufgebrochen werden.“

Deutlich sprach sich Metzger in diesem Zusammenhang gegen eine gleichzeitige Entwicklung von Gottesackertor und Sporgassenbereich aus: „Momentan wird der zweite Schritt vor dem ersten getan und es passiert nichts anderes, als das Interesse in einer Realisierungsphase für das Gottesackertor auf die Sporgasse zu verlagern – und das zu einem Zeitpunkt, wo wir intern vor erfolgreichen Gesprächen stehen. Unter Umständen kann das alle Chancen zerreden.“

Bei aller oberbürgermeisterlichen Skepsis waren die Vertreter der AdS und Metzger sich darin einig, daß es zum Wohl der Stadt darum gehen müsse, alle Kräfte zu mobilisieren und zu vereinen – um das Image der Stadt nach außen zu verbessern. „Wir werden“, versprach der OB außerdem, „in diesem Jahr den Bebauungsplan Innenstadt weiterführen und dabei Ihre Vorschläge abwägen“.
gm

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