Die unendliche Geschichte um das künftige Angebot im Möbelhaus Müller auf der Diedelsheimer Höhe hat einen vorläufigen Schlußpunkt gefunden. Das Ergebnis ist keines, es bleibt alles beim alten: in dem Gebäude dürfen Möbel angeboten werden, sonst nichts. So weit war man schon am Anfang der Diskussion, bevor sich der Gemeinderat in vielen nichtöffentlichen und mehreren öffentlichen Sitzungen mit dem Thema beschäftigte, bevor der Diedelsheimer Ortschaftsrat das Für und Wider diskutierte, bevor sich die AdS einschaltete und bevor sich der Arbeitskreis Innenstadt Gedanken machte. Und auch bevor die Familie Müller vor anderthalb Jahren ihr Projekt startete, Geld, Arbeit und Zeit investierte und mit möglichen Anbietern verhandelte. Das einzige Resultat ist vergeudete Arbeitszeit.
Sicher ist es richtig, daß sich der Gemeinderat nicht nur mit dem Anliegen der Familie Müller beschäftigte, sondern versuchte, eine Gesamtkonzeption für die Diedelsheimer Höhe und die Innenstadt zu erreichen. Und sicher wäre es auch nicht unproblematisch gewesen, der Firma Müller per Gemeinderatsbeschluß etwas zu ermöglichen, für das Kaufland viel Geld investieren mußte – auch für die zweite Zufahrtsstraße, die das Unternehmen noch finanzieren soll. Nur: Die Anbieter, die man nun abgelehnt hat, werden sich nun nicht in der Innenstadt ansiedeln, sondern sich irgendwo im Umland ihren Standort suchen – womit wieder ein Versuch gescheitert ist, Kaufkraft in Bretten zu binden oder womöglich sogar neue aus dem Umland hinzuzugewinnen.
Für die CDU war dies ein Argument, das sie mehrfach in die Waagschale warf. Mit ihrer Abstimmung hat sie jedoch genau das Gegenteil erreicht. Die Fraktion wollte dem Antrag der Frima Müller stattgeben. Als sie damit nicht durchkam, stimmte sie auch gegen die abgespeckte Version, die in den nichtöffentlichen Sitzungen eigenlich als konsensfähig eingestuft worden war. Mit anderen Worten: Man wollte viel, als dieses keine Mehrheit fand, stimmte man gegen das Wenige und erreichte damit, daß gar nichts möglich ist. Womit sich die Frage stellt, ob es nun um die Sache ging oder nur um Rechthaberei – von der nun niemand etwas hat.
nejo