Alternativplan für die Halle vorgelegt
Auf gerichtliche Schritte wird vorerst verzichtet
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Die Bürgerinitiative für den Erhalt des alten Friedhofs in Bretten verfolgt weiterhin ihr Ziel, den Bau einer Mehrzweckhalle in dem Park am Rande der Altstadt zu verhindern. Auch wenn der Gemeinderat jetzt die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das umstrittene Projekt beschlossen hat (wir berichteten), der dem Hallenbau ein rechtlich sicheres Fundament geben soll, hofft die Initiative weiterhin, daß die neue Halle nicht westlich der bestehenden Turnhalle errichtet wird. „Die Bürger haben nach wie vor die Möglichkeit, dafür zu sorgen“, zeigt sich Werner Reinacher, der Initiator der Initiative, zuversichtlich. Bei manchen Brettenern sei mit dem Abriß der alten Gymnastikhalle der Eindruck entstanden, nun sei alles verloren. „Aber der Abriß war für den Schulbau nötig. Deshalb hat auch die Bürgerinitiative nicht dagegen protestiert.“
Als Entscheidungshilfe hat er nun einen Plan zeichnen lassen, der belegen soll, daß der Bau der Mehrzweckhalle bei der Schule möglich ist, ohne in den alten Friedhof einzugreifen. Der Neubau soll östlich der alten Jahnhalle entlang des Pestalozziwegs entstehen. Der von Reinacher vorgelegte Entwurf sieht eine Halle vor, die noch größer ist als die von der Stadt geplante, und auch eine Bühne könnte darin untergebracht werden. Auf der Südseite ragt sie etwas über das Wasserreservoir im Schulhof, auf der Westseite soll ein gemeinsames Foyer mit der Jahnhalle mit Lager- und Küchenräumen entstehen.
Mit diesem Entwurf will die Bürgerinitiative die Brettener motivieren, die sich für den Erhalt ihres alten Friedhofs eingesetzt haben. „Wenn der Aufstellungsbeschluß für den Bebauungsplan amtlich bekannt gemacht ist, können alle Bürger Bedenken und Anregungen dazu vorbringen“, erklärt Werner Reinacher. Der Plan liege noch bis zum 21. Oktober im Rathaus aus. Dort könne ihn jeder ansehen und zu Protokoll geben, was er daran auszusetzen hat. Dabei können persönliche Interessen genannt werden wie der Erhalt des Grüns in Wohnungsnähe oder auch allgemeine Folgen wie die finanziellen Lasten für die Stadt. Die Bürgerinitiative hofft nun, daß möglichst viele Bürger dieses Recht in Anspruch nehmen und persönlich im Rathaus vorbeischauen, damit sich anschließend der Gemeinderat mit der Meinung seiner Bürger auseinandersetzen muß.
Auf einen Streit mit der Stadt Bretten vor Gericht will die Bürgerinitiative dagegen vorläufig verzichten. „Uns ist es lieber und wichtiger, daß die Bürger eine entsprechende Entscheidung im Rathaus erreichen“, erklärt Reinacher. Gleichwohl sieht die Initiative noch weitere Möglichkeiten wie etwa ein Bürgerbegehren oder notfalls die Klage gegen den Bebauungsplan.
Klargestellt wird von der Initiative erneut, daß sie nicht den Bau der Erweiterung der Hebel-Schule verzögern möchte, dessen Notwendigkeit unbestritten sei. Ihr gehe es ausschließlich um die Halle im alten Friedhof und ihre Folgen.