Kinder aus Neulingen wollen auf Brettener Realschule

Fragezeichen hinter Angebot an Neulinger gesetzt – Eltern sind irritiert
NEULINGEN/ BRETTEN. Irritiert und verunsichert sind augenblicklich Neulinger Eltern, die ihre Kinder auf die Realschule der Melanchthonstadt schicken möchten. Denn während Brettens Oberbürgermeister Paul Metzger Schülern aus dem nördlichen Enzkreis eine offene Aufnahme in Brettens weiterführende Schulen signalisiert hatte, zeigte sich Realschulrektor Martin Knecht bei einer Informationsveranstaltung in der Grundund Hauptschule Bauschlott eher ablehnend.

Nachdem auch die bis zum Bersten gefüllte Pforzheimer Konrad-Adenauer-Realschule an diesem Abend das Ausweichen auf die Insel-Realschule empfohlen hatte, wissen viele Eltern nun nicht mehr so recht, wie sie sich für den Schulbesuch ihrer Kinder orientieren sollen. Eindeutiger Trend dabei: die Neulinger möchten zu großen Teilen nach Bretten. OB Metzger stellte gestern dazu noch einmal eindeutig klar: „Ich empfehle den Neulinger Eltern, ihre Kinder in Bretten anzumelden.“

Bei Gymnasium keine Probleme
Keinerlei Schwierigkeiten gibt es in Bretten dabei im Bereich Gymnasium. Nach dem Vorliegen der Grundschulempfehlung hatte das Melanchthon-Gymnasium in Bretten Anfang dieser Woche zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, bei der, so Oberstudiendirektor Wolf Dieter Fichtner, „zu der Frage, ob Kinder von der Bauschlotter Platte aufgenommen würden, ein eindeutiges Ja als Antwort gegeben wurde.“
Ausgangspunkt ür diese Entscheidung ist unter anderem die Tatsache, daß Stadtverwaltung und Brettener Gemeinderat ein zweites Gymnasium bereits beschlossen haben. Im Bereich Realschule sieht die Sache komplizierter aus. Rektor Knecht, dessen Schule derzeit in den fünften bis siebten Klassen 48 Schüler aus dem Enzkreis – überwiegend aus Neulingen – aufgenommen hat, befindet sich in „einer Zwickmühle“. Er verweist auf die steigenden Schülerzahlen aus dem Bereich Bretten, die er auch mit der hohen Akzeptanz seiner Schule bei den Eltern in Zusammenhang bringt. Mit 642 Schülern ist die Realschule mit einer Klassenfrequenz von 29 bis 30 Schülern bereits durchgängig vierzügig.

Anmelden und Arbwarten?
„Und über diese Vierzügigkeit hinaus nehme ich nicht auf“ , macht Knecht deutlich, der sich dabei auf den Stuttgarter Organisationserlaß beruft, ganz klar aber auch herausgestellt haben möchte, daß er generell nicht gegen Schüler aus Neulingen argumentiert. Seine Empfehlung: anmelden und abwarten, ob die Neulinger aufgenommen werden. Denn zunächst, so Knecht, „sind natürlich die Brettener dran.“
Anders sieht das der Oberbürgermeister. Er verweist auf die erst kürzlich im Schulzentrum fertiggestellten 30 neuen Klassenzimmer, die zumindest teilweise der Realschule zur Verfügung stehen könnten: „Das sollte ausreichen, um auch dem Neulinger Schulbedarf Rechnung zu tragen.“ Für Metzger ist eindeutig klar, daß die Klassen bei Bedarf bis zum maximalen Klassenteiler aufgefüllt werden müßten. Darüberhinaus müsse bei Bedarf auch geprüft werden, ob die Realschule nicht um einen Zug erweitert werden könnte: „Der Gemeinderat und ich haben die politische Erklärung abgegeben, daß wir einen Schulbezirk bilden, an dem der nördliche Enzkreis partizipieren kann. Wir stehen zu unserem Wort und empfehlen den Neulinger Eltern, ihre Kinder in Bretten anzumelden.“

Für Metzger hat noch ein anderes Argument in dieser Frage Gewicht.Es hat sich bereits eine große Anzahl an Familien schulisch nach Bretten orientiert – bei Nichtaufnahme von Geschwistern in der Melanchthonstadt entstünden schwierige familiäre Situationen. Nicht sehr glücklich mit der Situation ist Neulingens Bürgermeister Heinz Raißle.

Schnelle Klärung nötig
Er drängt auf schnelle Klärung – erst dann kann die notwendige Schulbuslinie nach Bretten endgültig auf den Weg gebracht werden.
gm

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