Brettener rufen zum Kampf gegen „Müllglühofen“ auf

Im Brettener Industriegebiet Gölshausen soll eine „Pilot-Anlage“ zur Restmüllverarbeitung für 120.000 Einwohner des Landkreises Ludwigsburg gebaut werden. Täglich sollen vier bis sechs Lastwagen den Abfall -jährlich 24.000 Tonnen – über eine Entfernung von 27 Kilometer zum Entsorgen nach Bretten bringen. Dort werde der Müll gesplittet, verrottet und der Rest in einem Glühofen verschwelt. Immerhin fielen 1.400 Tonnen Abluft, Schadstoffe wie Schwermetalle, Dioxine und so weiter an, die auch trotz Sauberwäscher und Filter zum großen Teil in die Luft geblasen würden. Im ganzen Umkreis von Ludwigsburg sei kein Unternehmen bereit, in den vielen Industriegebieten, diese Dreckschleuder zu errichten. Nur eine Brettener Firma wolle 30 Millionen Mark investieren, um dieses Pilotprojekt, das noch nirgendwo erprobt wurde, zu erstellen. Dabei würden nur zwölf Arbeitsplätze gewonnen.
Die Gölshäuser haben sich aus Angst vor schädlichen Immissionen zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen und suchen noch Gleichgesinnte, denn die Schadstoffe verteilt der Wind auch über andere Ortschaften.
Die Bürgerinitiative nennt ein Beispiel, wie die Stadt Bretten mit Baugenehmigungen für Betriebsvergrößerungen umgehe, was auf die Müllverarbeitungsanlage übertragbar sei: „Bei der von der Stadt Bretten widerrechtlich in einem Mischgebiet in Gölshausen angesiedelten Galvanik steht bereits die dritte Betriebserweiterung an. Die bisherigen Vergrößerungen wurden mit dem Argument der Wirtschaftlichkeit genehmigt.
Daher ist realistisch zu befürchten, daß wiederum mit dem Wirtschaftlichkeitsargument diese Müllentsorgungsanlage mit ihrem Glühofen in absehbarer Zeit vergrößert wird, insbesondere, weil das entsprechende Gelände bereits im Besitz der Firma ist.
Es besteht die konkrete Gefahr, daß Bretten-Gölshausen zu einem Schwerpunkt der Müllentsorgung für den Kreis Ludwigsburg und längerfristig auch für andere Kreise und Gemeinden wird.“

Bei dem ersten Treffen der Bürgerinitiative entstand der Eindruck, daß die politisch Verantwortlichen in Bretten bisher keinerlei Problembewußtsein für die wahrscheinlichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen einer solchen Müllverrottungs- und Verglühungsanlage für die Bevölkerung unter dem Aspekt der Schadstoffbelastung entwickelt haben. Deshalb ist die Bevölkerung in Bretten, in den Ortsteilen und den angrenzenden Ortschaften aufgerufen, mitzuhelfen, diesen Müllglühofen zu verhindern.

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