Gegenleistung von Bretten angemahnt

Scheuermann antwortet dem Oberbürgermeister
Von unserem Redaktionsmitglied
Rudolf Baier

Er bekenne sich uneingeschränkt zur Eigenwasserversorgung und zur Einhaltung der Wasserschutzgebietsverordnung, hat jetzt der Direktor des Regionalverbandes Nordschwarzwald, MdL Winfried Scheuermann, dem Brettener Oberbürgermeister schriftlich versichert. Scheuermann reagierte mit seinem Brief auf Metzgers Erklärung, die Stadt Bretten lasse ihr Wasserschutzgebiet Bauschlotter Platte nicht in Frage stellen (wir berichteten).
Gleichwohl wiederholte der Regionalverbandsdirektor seine Äußerungen über das Wasserschutzgebiet, die er bereits bei einem Lokaltermin mit der Brettener CDU getan hatte und die zu der brüsken Reaktion des Oberbürgermeisters geführt hatten: Denken könne man auch einen Anschluß von Bretten an ein Fernwasserversorgungssystem anstelle der Brettener Eigenwasserversorgung. Dann wäre eine Entwicklung von Pforzheim und der Gemeinden im nördlichen Enzkreis viel einfacher, als wenn diese, wie es jetzt der Fall ist, die Bedingungen der Wasserschutzgebietsverordnung für die Trinkwasserversorgung von Bretten einzuhalten haben.

Dies, so versichert Scheuermann freilich, sei nur eine gedankliche Alternative. Er habe sich eindeutig dazu bekannt, daß das Brettener Wasserschutzgebiet ohne Wenn und Aber beachtet wird. Jedoch habe er als Brettener Gegenleistung dafür ein Entgegenkommen für die Interessen von Knittlingen und der Region Nordschwarzwald angemahnt. Denn ein Ausgleich der Interessen der Stadt Bretten und der Region Nordschwarzwald sei nur durch gegenseitige Rücksichtsnahme möglich.

Damit spielt Scheuermann auf den eigentlichen Zankapfel an: die Knittlinger Pläne für eine Industriegebietserweiterung in Richtung Westen, die dem Brettener Oberbürgermeister ein Dorn im Auge sind, die aber vom Regionalverband unterstützt werden. Die zusätzliche Idee eines gemeinsamen Gewerbegebiets von Knittlingen und Bretten auf der Grenze der Gemarkungen sei ihm spontan gekommen und sei mit der Stadt Knittlingen nicht abgestimmt, räumt Scheuermann in dem Brief an den Brettener OB ein. ,,Wenn die Stadt Bretten einem solchen Gedanken nicht nähertreten möchte, nehme ich das zur Kenntnis.“
Auch aus der Brettener CDU, deren Gast Winfried Scheuermann war, kommen kritische Töne zu den Ausführungen des Oberbürgermeisters: Metzger habe ,,die Sachlage total verdreht und auf den Kopf gestellt“, hieß es gestern.

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Eine Antwort zu Gegenleistung von Bretten angemahnt

  1. -az- sagt:

    „Metzger habe ,,die Sachlage total verdreht und auf den Kopf gestellt“, hieß es gestern.“

    Nur gestern?

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