Nach Personalversammlung
OB gibt Gutachten über Verwaltung in Auftrag
Von unserem Redaktionsmitglied Christian Peiseler
Im Rathaus hängt der Haussegen schief. In einer überaus turbulenten Teilpersonalversammlung Anfang der Woche sind die Fronten zwischen Teilen des Personals und dem Oberbürgermeister offen zutage getreten. Mangelnde Zusammenarbeit wurde von beiden Seiten beklagt. Während der Sitzung hat der Chef der Verwaltung bekanntgegeben, ein Unternehmen zu beauftragen, ein Gutachten über die Leistungsfähigkeit der Stadtverwaltung zu erstellen.
Diese Ankündigung hat unter den etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die an der Teilpersonalversammlung im großen Sitzungssaal im Rathaus teilnahmen, für Unruhe gesorgt. Im Vordergrund des Gutachtens stehe der Aspekt, welche zwingend notwendigen Veränderungen vorgenommen werden müssen, damit die Verwaltung die Aufgaben einer Großen Kreisstadt erfüllen kann, erklärte der Oberbürgermeister auf Anfrage unserer Zeitung. Es fehle zum Beispiel an fachorientiertem, ausgebildeten Personal, so Metzger. Doch nicht nur die Ankündigung eines Gutachtens erregte die Gemüter.
Wie aus informierten Kreisen zu hören war, hat der OB zu einem „Rundumschlag“ gegen die Beschäftigten der Verwaltung ausgeholt und deutliche Kritik an der Arbeitsweise in einzelnen Ämtern geübt. Vor versammelter Mannschaft seien sogar einzelne Personen gerügt worden. Weder Personalrat noch der Oberbürgermeister wollten zu den Einzelheiten, die in der Versammlung zur Sprache kamen, Stellung beziehen. Während der Versammlung wurde unter anderem Mißfallen über die Art und Weise geäußert, wie der OB die Informationen, die er über das Bürgertelefon erhalte, an die Beschäftigten in den entsprechenden Dienststellen weiterleite. Er schreibe die Kritik der Bürger auf einen Zettel mit dem Vermerk „zur Erledigung“. Ob die am Telefon geäußerte Kritik auch richtig sei, werde nicht weiter vom OB überprüft, lautete der Vorwurf. Dieser Umgang mit den Angestellten sei für viele demotivierend, wurde dem OB vorgehalten.
Es wurden auch Stimmen laut, die beklagten, der OB habe zu wenig Zeit für die Angelegenheiten der städtischen Angestellten. Dies wurde dem Verwaltungschef gleich schon zu Beginn der Sitzung vorgehalten, als er signalisierte, nur 15 Minuten Zeit für die Teilpersonalversammlung zu haben, da er mitten in den Haushaltsberatungen stecke. Der OB habe aber selbst zu der Versammlung geladen, um einige interne Angelegenheiten zu besprechen. Zu der Unruhe, die über das angekündigte Gutachten entstanden ist, meinte der OB: „Das ist in jeder Stadt so, daß eine gewisse Unruhe erzeugt wird, wenn Veränderungen anstehen.“