Nordumgehung steht nicht in Gölshäuser Gunst

Debatte bei der Bürgerversammlung / Kritik an Brettener Vereinsförderung

Bretten-Gölshausen (ws). Die Verkehrsprobleme dominieren in Gölshausen. Das zeigte die Debatte bei der Bürgerversammlung im Sportheim sehr nachdrücklich: Da machte ein Gölshäuser klar, daß unabhängig vom Trassenverlauf jede Umgehung daran gemessen werde, ob auch das Industriegebiet direkt angeschlossen werden könne, denn der Verkehr aus diesem Bereich über den Ort könne nicht mehr hingenommen werden.
Gegen die Nordumgehung wandte man vehement: „Sie waren noch vor einem Jahr für die Umgehung im Süden, jetzt sind Sie wieder ganz anderer Meinung, das ist ein schwaches Bild“, warf man Paul Metzger vor und ein Disputant kritisierte an den Plänen im Norden, daß man damit Gölshausen endgültig einschnüre und einkessle. Dort wolle man offenbar die Umgehungsstraße durch ein Landschaftsschutzgebiet mit guten Ackerböden legen, da sei man bereit, schöne Obstbaumbestände zu zerstören und das Naherholungsgebiet zwischen Orts- und Waldrand völlig zu vernichten. „Ohne Flurbereinigungsverfahren wird da nichts zu machen sein.“

Die Ortschaft, so klagte man dem Oberbürgermeister, habe für die Entwicklung der Stadt genug Opfer gebracht: Man habe ein Naherholungsgebiet zu billigen Quadratmeterpreisen für ein Industriegebiet geopfert: „Nun schauen Sie einmal hin, was daraus geworden ist“, warf man den Vertretern der Stadt vor.
Unzufrieden sind die Gölshäuser auch, daß sie keine Haltestelle an der Stadtbahn bekommen sollen. „Was ist das für eine Planung, die die Arbeiterströme ins Industriegebiet außer acht läßt?“, mußte sich der OB fragen lassen. Der konterte mit dem Hinweis, daß die Stadt die Haltestellen auch haben möchte, sogar in Bauerbach den Gleisrückbau zu verhindern sucht, um Anschlußmöglichkeiten zu erhalten. Zunächst aber gelte immer noch, daß ein Stundentakt nach Karlsruhe nur mit Endpunkt in Bretten einzuhalten sei. Jede Verlängerung verlangsame den Takt.
Völlig unzufrieden sind die Gölshäuser mit den neuen Richtlinien zur Vereinsförderung. Die Sprecher von Gesangverein, Bürgerverein, Rotem Kreuz und Sportverein beklagten Nachteile für ihre Vereinskassen, sahen zum Teil ihre Existenz in Frage gestellt, verlangten eine stärkere Berücksichtigung ihrer besonderen, individuellen Lage. Der OB gab zu, daß eine gerechte Vereinsförderung schwer zu finden sei, machte aber auch deutlich, daß man auch einmal über den eigenen Tellerrand schauen müßte.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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