Computer ist Verkehrsproblemen auf der Spur

Zehn „Netzfälle“ werden berechnet / Die Kehrmaschine ist seltener unterwegs

ws- Nach der großen Verkehrszählung und der Verkehrsanalyse sollen jetzt insgesamt zehn Varianten von Experten untersucht und berechnet werden, wie der Verkehr auf den überörtlichen Straßen durch und um Bretten herumgeführt werden kann. Sieben solcher „Netzfälle“ hat das Regierungspräsidium vorgeschlagen, drei weitere „Netzfälle“ hat der Verkehrsausschuß noch dazu ausgewählt. Mit diesen zehn Varianten, deren Auswahl der Gemeinderat in jüngster Sitzung bestätigte, soll untersucht werden, wie sich Straßenbauten, also neue Trasse, auf das Ziel auswirken, die Brettener Altstadt zu entlasten.

Wenn diese Berechnungen für die überregionalen Straßen vorliegen – der Stadtbaumeister gab einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten an -, dann sollen die „Netzfälle“ für die innerstädtische Verkehrsplanung in Auftrag gegeben werden. Die Kosten für diese Berechnungen werden von der Stadt mit rund 10 000 Mark angegeben. Pro Netzfall entstehen Kosten von etwa 3 000 Mark. An den Varianten, die das Regierungspräsidium vorgeschlagen hat, muß sich die Stadt finanziell beteiligen; über die Finanzierung der drei weiteren Berechnungen wird mit dem Regierungspräsidium noch verhandelt.
In der Debatte nahm der Gemeinderat die Auswahl der „Netzfälle“ nochmals kritisch unter die Lupe. „Es geht hier um eine sachliche Untersuchung, bei welcher es keine Tabus geben darf, auch nicht bei der Pfluggasse“, meinte Erich Hochberger, der im übrigen davor warnte, „hier unter Zeitdruck arbeiten zu wollen.“ „Es gibt keine Tabus“, bestätigte auch Oberbürgermeister Metzger.
Aber für mich heißt das immer, daß der Ostring mit Kapazitäten, wie sie ehemals vorgeschlagen und diskutiert worden sind, nicht ausgeführt wird.“

Werner Reinacher kritisierte, daß der Verkehrsausschuß bei seiner Sitzung nicht ausreichend informiert „gewesen sei. „Er wies auch auf den enormen Zeitdruck hin in dem man sich befinde und meinte, daß parallel zur Netzfall-Berechnung auf überörtlichen Straßen, auch schon die Probleme in der Kernstadt berücksichtigt werden müßten. „Besser ein Netzfall zuviel, als einer zu wenig“, formulierte er.
Die Berücksichtigung von Neuplanungen im Verlauf der Ruiter Straße verlangte Rolf Beier, nachdem vorher schon sein Fraktionskollege Richard Lang darauf aufmerksam gemacht hatte, daß der Gemeinderat nicht beschlossen hat, sie zu verlegen.
Die Netzfälle so machte der Stadtbaumeister klar, werden nach dem „Ist“-Aufkommen des Verkehrs in Bretten berechnet. Und das resultiert aus einer Hochrechnung aus zwei vierstündigen Verkehrszählungen auf den Verkehrsstrom in 24 Stunden. Die Auswahl der Varianten wurde schließlich vom Ratsgremium einstimmig gutgeheißen.

Mit einer Podiumsdiskussion will die Stadt die Bürger über die Strukturuntersuchung des Brettener Handels und Gewerbes informieren. Sie findet am Dienstag, 5. Mai, um 18.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses statt. Nach einer Darlegung der Untersuchungsergebnisse, werden AdS, die Verbraucherorganisation, die IHK, der Einzelhandelsverband und die Vertreter eines Verbrauchermarkts darüber diskutieren. Nach einer Pause haben die Bürger Gelegenheit zur Debatte. Die Stadträte und die „sachkundigen Bürger“ aus den Ausschüssen, sollen nicht zu Wort kommen, befand der Gemeinderat selbstkritisch.

Wenn es die Brettener auf ihren Straßen künftig sauberer haben wollen, dann müssen sie selbst zum Besen greifen: Die Stadt will jedenfalls die Kehrleistungen drastisch reduzieren. Von 6 000 „Kehr-Kilometern“ pro Jahr will man künftig auf 3 024 „Kehr-Kilometer“ zurückgehen.
Das bedeutet, daß die klassifizierten Straßen und die Hauptgeschäftsstraßen künftig nur noch alle zwei Wochen und das restliche Straßennetz nur noch alle vier Wochen gekehrt wird. Die Kosten der Straßenreinigung sollen damit von bislang rund 120 000 Mark auf künftig maximal 70 000 Mark gesenkt werden.

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3 Antworten zu Computer ist Verkehrsproblemen auf der Spur

  1. jörg sagt:

    Bei der Brettener Gemeinderatsarbeit sind 20 Jahre beileibe keine Sensation, sondern reine Realität.
    Man hat sich daran gewöhnt.

  2. Ils. St. sagt:

    Was sind denn schon 20 vergangene Jahre des Nichtstuns, wo es dafür noch weitere 20 Jahre gibt.

  3. -az- sagt:

    „…zehn Varianten von Experten untersucht und berechnet werden, wie der Verkehr auf den überörtlichen Straßen durch und um Bretten herumgeführt werden kann.“

    Vor über 20 Jahren war man genau so weit wie heute.

    Und…
    „…die Brettener Altstadt zu entlasten.“ hat Herr Oberbürgermeister wohl verschlafen?
    Obwohl…
    „auf den enormen Zeitdruck“ und „Es gibt keine Tabus”, die Abgase und Feinstaub enorm gestiegen sind.

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