Bürgerinitiative macht mobil

Heftige Vorwürfe an OB Metzger
„Stadtautobahn schmälert Freizeitwert in Bretten“
BRETTEN. Die Gefahr einer Spaltung der Bürgerschaft in Befürworter und Gegner der geplanten Bündeltrasse (vergleiche Enzkreisinteressen..,) sehen Vertreter der „Bürgerinitiative zur Erhaltung des Freizeitwertes in Bretten“, die sich am Wochenende in der Melanchthonstadt konstituiert hat. „Dann wird das eintreten, was OB Metzger uns immer vorwirft, nämlich ein beträchtlicher politischer Flurschaden in Bretten“, sagte einer der Sprecher.

Die Mitglieder der jüngsten Brettener Bürgerinitiative sparten nicht mit heftigen Vorwürfen an die Adresse des Oberbürgermeisters. Ein 40-Millionen-Projekt, dessen Kosten am Ende leicht das doppelte betragen könnten, wenn man von einschlägigen Erfahrungen mit Bauten der öffentlichen Hand ausgehe, sei ein Vabanque-Spiel.
Da draußen neben Freibad und Sportzentrum werden Brückenanlagen und Auffahrten entstehen, der Verkehr wird massiert, das Freizeitzentrum wäre kaputt: „Wer will sich noch in unserem Brettorado erholen und entspannen, wenn er auf der Liegewiese neben der Stadtautobahn Angst haben muß, daß ein Fahrzeug wie ein Pfeil herabschießen könnte?“, fragte ein Diskussionsteilnehmer. Lärm und Abgase tangierten auch das Schulzentrum, Untertunnelung beseitige nicht die Schadstoffe, Metzgers Hinweis auf die Katalysatortechnik sei ein bescheidenes Argument.
Der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion, Hochberger, führte aus, daß der Gemeinderat bisher an den Planungen nicht beteiligt sei, die Brettener Presse einseitig im Sinne des Oberbürgermeisters berichte („das grenzt an Personenkult“) und erst noch Verkehrszählungen und Gutachten abgewartet werden müßten.

„Diese Trasse findet nicht die ungeteilte Zustimmung der CDU“, stellte der Stadtrat fest, „weder beim Bund noch beim Land ist die Verkehrsführung akzeptiert, geschweige denn in einem Verkehrswegeplan enthalten.“ Den Gemeinderäten der 50er Jahre mache man noch heute den Vorwurf, die B 35 zu eng an die Stadt gelegt zu haben. Um wieviel kritischer müsse eine Bündelungstrasse quer durch die Stadt und die Erholungsgebiete gesehen werden?
Hochberger führte weiter aus, daß er mit einem Anschluß der B 294 an die Autobahn bei Pforzheim rechne, was die Verkehrsführung durch Bretten in Richtung Autobahnanschluß weiter belaste. „Wir sind schon deshalb aufgerufen, uns Alternativen für die Bündelungstrasse zu überlegen.“

Dr. Lange machte im Namen der Bürgerinitiative deutlich, daß man keine Gruppe der „lauten Schreihälse“ sein wolle und auf die „Wirkung von Argumenten“ hoffe. Paul Metzger habe den OB-Wahlkampf unter dem Motto „mehr Transparenz“ geführt, jetzt solle das Stadtoberhaupt erst einmal seinen eigenen Ansprüchen gerecht werden und für bessere Information des Bürgers sorgen. Bürgernähe könne man Metzger freilich nicht absprechen, er hat den „bürgernahen Trassenbau“ auf seine Fahne geschrieben.
-uh-

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