Schwere Vorwürfe an Firmenleitung

Malag-Krise
BREITEN. Schwere Vorwürfe richteten auf einer Betriebsversammlung der Malag-Mitarbeiter in Bretten Betriebsrat und Gewerkschaftsvertreter an die Adresse der Geschäftsführung des Unternehmens, das am Dienstag einen Vergleichsantrag gestellt hatte. Mißmanagement und das bewußte Unterlassen von notwendigen Investitionen habe die traditionsreiche Produktionsstätte von Herden und Wärmespeichergeräten in den Konkurs getrieben.

Der vorläufige Vergleichsverwalter, Rechtsanwalt Irschlinger, sah sich noch nicht in der Lage, mitzuteilen, ob ein Vergleichsverfahren überhaupt möglich sei, oder ein Anschlußkonkurs notwendig werde.Er habe aber in Verhandlungen mit den Banken erreicht, daß wenigstens die Januar-Löhne und -gehälter vorfinanziert würden und ab Montag an die Belegschaft ausbezahlt werden könnten.

Die Firmen EGO md Blanco in Oberderdingen sowie Neff in Bretten hätten sich bereiterklärt, die Lehrlinge der Malag zu übernehmen. Oberbürgermeister Metzger forderte die Betriebsangehörigen auf, einen Solidarbeitrag zu leisten und wenigstens in den nächsten 14 Tagen keine Abwerbungsangebote anzunehmen.
„Ich will für das Fortbestehen dieses Betriebes und dieser Arbeitsplätze kämpfen“, erklärte das Stadtoberhaupt unter starkem Beifall und kündigte an, daß die Stadt mit unbürokratischen Überbrückungshilfen einspringen werde.
Gespräche mit dem Wirtschaftsministerium in Stuttgart und Aktivitäten der Abgeordneten Bühler, Hetkmann und Seefeld seien eingeleitet. – Im Anschluß an die Betriebsversammlung formierte sich spontan ein Demonstrationszug zum Brettener Marktplatz.
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Eine Antwort zu Schwere Vorwürfe an Firmenleitung

  1. G. H. sagt:

    „Ich will für das Fortbestehen dieses Betriebes und dieser Arbeitsplätze kämpfen“, erklärte das Stadtoberhaupt unter starkem Beifall und kündigte an, daß die Stadt mit unbürokratischen Überbrückungshilfen einspringen werde.

    Schon damals – gestern vor 26 Jahren – ein richtiger Kämpfer um Arbeitsplätze und trotz Bürokratismus ein Nichtbürokrat.
    In der damaligen DDR hätte er so trotz hinkenden Vergleichs ein Held der Arbeit werden können.

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