Paul Metzger : Sie entscheiden nicht gegen die Parteien, sondern für eine Persönlichkeit

Daß Ihnen an einer zielstrebigen und dennoch behutsamen Ausgestaltung Ihrer Stadt gelegen ist, in der ohne Berührungsängste Kernstadt und Stadtteile wirklich zu einer Großen Kreisstadt zusammenwachsen, ohne daß ein Einheitsbrei entsteht, sondern Vielfalt erhalten bleibt, wie ich es in meinem Wahlprogramm vorgeschlagen habe, ist mir in vielen Gesprächen mit Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, aber auch durch das Ergebnis des ersten Wahlgangs am 3. November bestätigt worden. Ihr Vertrauen in meine Person und in mein Programm hat klar bewiesen, daß ein neuer Anfang in Bretten nötig und möglich ist. Lassen Sie uns dies gemeinsam mit allen verantwortlichen Gremien der Stadt in Angriff nehmen. Ich biete Ihnen dafür meine langjährige kommunalpolitische Erfahrung an.

Dabei ist die Beteiligung der Bürger an allen wichtigen Entscheidungen für mich kein Wahlversprechen, sondern schon seit Jahren unabdingbare Voraussetzung im Blick auf die Wahrnehmung öffentlicher Ämter und dies ohne Wenn und Aber.

Unvoreingenommen werde ich mich für eine Verkehrsplanung im Rahmen eines gesamtstädtischen Konzeptes engagieren. Probleme dürfen dabei nicht nur verlagert werden.

Georg-Wörner-Straße und die Wilhelmstraße sind für mich z.B. innerstädtische Wohnbereiche, die von Durchgangsverkehr entlastet werden müssen. Ein neues Verkehrskonzept muß Kernstadt und Stadtteile besser miteinander z.B. auch durch Radwege verbinden.

Kernstadt und Stadtteile müssen durch ein funktionierendes Nahverkehrsangebot besser miteinander verbunden werden. Ziel aller Bemühungen muß es sein, die Kaufkraft in Bretten zu binden. Die Stadtbahn darf deshalb nicht in Bretten enden, sondern muß Oberderdingen und Sulzfeld besser zum Mittelzentrum Bretten orientieren.

Die Stadtentwicklung hat Vorsorge zu treffen, daß Bürger und Besucher sich in Bretten und in den Stadtteilen wohl fühlen. Ein Gesamtkonzept und nicht Teillösungen stellt dabei sicher, daß dies ohne Beeinträchtigung gewachsener sozialer und wirtschaftlicher Strukturen geschieht.
Gerade dies wurde nicht immer in der Vergangenheit beachtet. Die große Zahl von Bürgerinitiativen gegen bisherige Planungen der Stadt bestärken mich in meiner Auffassung, daß hier für Gemeinderat, Ortschaftsräte, Verwaltung und Oberbürgermeister vieles zu tun ist.

Es muß vor allem wieder eine bessere Vertrauensbasis geschaffen werden.

Deshalb muß bei allen Entscheidungen gewährleistet sein, daß die Kernstadt und die Stadtteile nicht ungleichgewichtig entwickelt werden. Von Anfang habe ich deshalb in diesem OB-Wahlkampf für die Einführung von Ortschaftsräten in allen Stadtteilen geworben. Und ich habe mich gegen anfänglichen Widerstand durchgesetzt. Die CDU hat meine Grundsätze fast wörtlich übernommen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß Ortschaftsräte den OB und den Gemeinderat von Aufgaben entlasten und deshalb die großen Probleme der Großen Kreisstadt konzentriert einer Lösung zugeführt werden können.
Eine zügige und gründliche Bestandsaufnahme wird beweisen, daß Bretten einen Nachholbedarf in vielen Bereichen hat. Oft sind es nur Kleinigkeiten für die. schon Aufgeschlossenheit schnelle Lösungen ermöglicht. Für die Stärkung des Mittelzentrums Bretten sind jedoch vor allem neue Ideen erforderlich. Daß ich Ideen habe, sie konstruktiv vortragen kann und auch in der Lage bin, sie mehrheitsfähig zu machen und zwar nicht gegen, sondern mit den Bürgern, haben mir CDU, SPD, FDP.FWV und Grüne immer wieder auch öffentlich bestätigt.
Das dazu notwendige Rüstzeug verdanke ich meiner qualifizierten Ausbildung als Diplom-Verwaltungswirt (FH), meiner über 11 I/2jährigen Tätigkeit in verantwortungsvollen Postitionen beim Gemeindetag Baden-Württemberg, wo ich unter anderem auch an der kommunalen Gesetzgebung des Landes mitwirke und meiner über 15jährigen Erfahrung als Kreisrat, Stadtrat und Ortsvorsteher.
In meinem Hauptberuf in Stuttgart vertrete ich auch die Interessen Großer Kreisstädte bis zu 50.000 Einwohner. Ich kenne deren Probleme auch als Sachverständiger. Ich berate die Städte nicht nur im allgemeinen, sondern bin für sie auch gutachterlich tätig. Deshalb habe ich auch für Bretten die Berufung eines Wirtschaftsfachmanns vorgeschlagen. Damit haben andere Städte gute Erfahrungen sammeln können.Durch die fachkundige Verbesserung der Rahmenbedingungen für die ortsansässigen Betriebe kann nicht nur die Steuerkraft von Bretten verbessert werden. Dies ist auch ein wichtiger Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen.

Wichtig ist für mich auch, daß in einem fortzuschreibenden Flächennutzungsplan Strukturdaten aufgenommen werden, die eine sinnvolle Fortentwicklung der Kernstadt und der Stadtteile sicherstellen.

Ein Kulturbeirat und ein Kulturverbund mit den Nachbarstädten Knittlingen und Maulbronn sollen die Bedeutung des Mittelzentrums stärken. Initiativen, die Bretten stärken, z.B. Weihnachtsmarkt, Gewerbeausstellungen u.s.w. finden meine volle Unterstützung. Bisherige Verzögerungen kann ich nicht verstehen.

Die älteren Mitbürger haben das Anrecht auf Achtung und. Fürsorge, weshalb ich offene Altenhilfe anregen und unterstützen werden. Ehrenamtliche Dienste leisten hier für die Stadt sehr viel. Initiativen von AWO, Caritas, Diakonie, DRK, VdK u.a. finden bei mir seit Jahren ein offenes Ohr.

Dies gilt auch für die ehrenamtlichen Helfer in Vereinen oder bei der Feuerwehr. Unterstützung muß solchen Organisationen und Vereinen offensiv gewährt werden; sie dürfen nicht den Eindruck haben, daß sie bei ihrer Arbeit für die Allgemeinheit alleine stehen. Dies gilt in gleichem Umfang auch für die Jugendarbeit in Bretten. Die Jugend ist die Zukunft unserer Stadt.

Sozialpädagogisch betreute offene Jugendarbeit muß ehrlich verwirklicht werden, zumal sie für mich ein wichtiges Bindeglied zwischen der Jugendarbeit der Kirchen und der Vereine darstellt. Unsere Jugend ist heute vielen Anfechtungen ausgesetzt.Wirdürfen sie nicht allein lassen bei Arbeitslosigkeit und Drogenproblemen.

Lassen Sie mich noch eine kurze Wahlanalyse im Blick auf den 3. November vornehmen. Die Wähler haben an diesem Sonntag nicht gegen die Parteien, nicht gegen die CDU oder die SPD entschieden, sondern eindeutig eine Persönlichkeitswahl durchgeführt. Auch am 17. November ist dies der Fall. Darum bitte ich Sie. Mein Wahlkampf war ausschließlich durch Sachaussagen geprägt. Es war mir wichtig, für meine Vorstellungen zur künftigen Stadtentwicklung zu werben und nicht gegen andere Personen zu agieren.

Auch als Oberbürgermeister wird dies mein Stil sein. Bretten stärken mit den Bürgern und deren Vertretern in den kommunalen Gremien Chancen nutzen. Dafür werde Ich mich einsetzen, unabhängig, erfahren und sachkundig. Am 17. November 1985 bitte ich deshalb erneut um Ihr Vertrauen.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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