Ortsumgehung Gölshausen ja, aber keine zusätzliche Bealstung von Straßen in der Kernstadt

Stimmen aus der Bevölkerung gegen eine Südumgehung Gölshausens
Reinhold Schnitzler, Georg-WörnerSStraße 5, fordert:
Die Anwohner der Georg-Wörner-Straße sind nach der Bürgeranhörung zur Umgehung Gölshausen auf das tiefste betroffen und entsetzt, als sie gehört haben, was bei einer Südumgehung Gölshausen an Verkehrsbelastung auf sie zukommt. Die Planer der Südtrasse sprachen seither immer nur von ein wenig mehr Verkehrsbelastung der Georg- Wömer-Straße, was jedoch bei der Bürgeranhörung vom zuständigen Planer des Regierungspräsidium Dr. Wörner ganz klar widerlegt wurde.
Es war nämlich das erstemal, daß in aller Deutlichkeit Fakten und Zahlen offen ausgesprochen wurden, was seither von niemandem gesagt worden ist, um die betroffenen Bürger nicht zu beunruhigen.
Danach bringt nach Ausführungen von Dr. Wörner eine Südumgehung Gölshausen eine Mehrbelastung von ca. 4.000 Fahrzeugen pro Tag auf die Georg-Wörner-Straße. Wir haben doch jetzt schon eine Verkehrsbelastung von rund 5.000 Fahrzeugeinheiten pro Tag und bis zu 300 Kraftfahrzeuge stündlich, was doch schon an der Grenze des erträglichen angelangt ist.
Man muß sich dann einmal die bei uns anzutreffende Verkehrslage vorstellen: wir hätten dann ca. 9.000 Fahrzeugeinheiten auf der Straße. Das wären dann mindestens genauso viele Kraftfahrzeuge, wenn nicht noch mehr, wie sie zur Zeit in Gölshausen anzutreffen sind und dort mit Recht als unerträglich empfunden wird.
Das Wohnen in der Straße wurde fast nicht mehr möglich sein, ohne auf die Dauer mit Gebäudeschäden belastet zu werden, da wir keine geschlossene Häuserfront besitzen, wie zum Beispiel in der Melanchthonstraße oder Weißhofer Straße, die wenigstens im Hinterhof noch etwas Ruhe haben. Es ist doch von vielen Brettener Bürgern nicht anzusehen, daß wir Anwohner der Georg-Wörner-Straße und nicht nur wir, sondern das ganze Wohnumfeld für die Fehler in der Verkehrsplanung der Stadt büßen sollen.
Durch verplanen und verbauen der gesamten Wanne beim Tunel hat man sich selbst die besten Verbindungsmöglichkeiten zur B 294 genommen. Sicherlich können sich unsere älteren Brettener Mitbürger noch daran erinnern, daß sich die Straßenführung der Georg-Wörner-Straße auf früherem Sumpfgelände befindet. Beim Durchfahren von Lastzügen gibt der Boden nach wie eine Feder und erzeugt dadurdch laufend Erschütterungen der Gebäude. Es ist zu befürchten, daß ein Teil der Häuser den Belastungen nicht standhalten und somit unbewohnbar werden, die ja jetzt schon nach der Renovierung Risse zeigen. Deshalb müssen wir Anwohner der Georg-Wörner-Straße die Südumgehung Gölshausen auf das entschiedenste ablehnen, da nicht anzusehen ist, daß die Entlastung der Ortsdurchfahrt Gölshausen hauptsächlich auf Kosten der Georg-Wörner-Straße erfolgen soll.

Damit würde ein Verkehrsproblem nicht beseitigt, sondern nur verlagert auf Brettener Straßen, die doch jetzt schon vollgestopft von Fahrzeugen sind. Ein Verkehrschaos wäre dadurch schon vorprogrammiert und ein Wohnen entlang der Straße wäre für die Bürger fast nicht mehr möglich. Deshalb hoffen wir Bewohner der Georg-Wörner-Straße, daß der Gemeinderat bei der anstehenden Entscheidung am Montag, dem 8.7.85, über die Trassenführung auf die Sorgen und Ängste der Bürger Rücksicht nimmt und auf keinen Fall einer Südumgehung in der jetzt vorliegenden Planung zustimmt.

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