Zanker produziert wieder
EG-Kommission billigt Bonner Exportbürgschaft
BRETTEN/TÜBINGEN/BRÜSSEL/ PORDENONE. Die rund 1000 Beschäftigten der Tübinger AEG-Tochter Zanker haben gestern morgen die Produktion wieder aufgenommen. Im AEG- Tochterwerk Neff in Bretten, wo ebenfalls vergangene Woche Antrag auf Liquidationsvergleich gestellt wurde, können die 1750 Beschäftigten vermutlich am kommenden Montag wieder an die Arbeit gehen.
Wie der Vergleichsverwalter des Zankerwerks in Tübingen, Hans Ringwald (Stuttgart) gestern erklärte,sei mit dem am Vorabend vom Land zugesagten fünf Millionen Mark für das Tübinger Werk die Finanzierung der Produktion, insbesondere die Bezahlung der Löhne und der Zulieferer, gesichert.
Die weitere Entwicklung in Tübingen, so Ringwald, werde jedoch von der AEG abhängen.
Die Staatsanwaltschaft in Oldenburg ermittelt gegen verantwortliche Mitarbeiter der AEG-Tochter Olympia-Werke AG (Wilhelmshaven) wegen des Verdachts des Betrugs, der Untreue und des Vergehens gegen das Aktiengesetz. Die Staatsanwaltschaft bestätigte auf Anfrage einen Bericht des Hamburger Magazins „ Stern“, das -wie berichtet – gemeldet hatte, Angestellte des Büromaschinenherstellers hätten jahrelangmit Wissen des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Ludwig Orth Umsätze über mindestens 300 Millionen Mark verbucht, die es In Wahrheit nie gab.
Die EG-Kommission hat die Exportbürgschaft der Bundesregierung für AEG in Höhe von 600 Millionen Mark gebilligt. Wie die Behörde in Brüssel mitteilte, werde die Kommission in den nächsten Tagen auch die weiteren Staatsgarantien für das Unternehmen prüfen.
Der größte italienische Hersteller von Farbfernsehund Elektrohaushaltsgeräten, Zanussi (Pordenone) ist – entgegen anderslautenden Spekulationen — an einer Übernahme der Gelsenkirchener AEG-Tochter Küppersbuch AG nicht interessiert.
N.N.
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