Ein krasses Beispiel für die steigende Ausbeutung in Westdeutschland gibt die Kleiderfabrik Friedrich Wald, die vor 5 Jahren mit 15 Arbeitskräften in Bretten bei Karlsruhe mit der Fabrikation begann. Untertarifliche Bezahlung, Überstunden ohne Zuschläge und Staatskredite -man nennt es im Westen „Unternehmerinitiative“- ermöglichen es dem Bekleidungskönig von Bretten in kurzer Zeit zu einem bedeutenden Unternehmen seiner Ursache zu werden. Heute arbeiten im Hauptbetrieb Bretten in den Zweigbetrieben der Städte Rastatt und Gengenbach und in Hamburg mehr als 800 Arbeitskräfte. Gewerkschaftlich organisierte Kolleginnen und Kollegen sind unerwünscht. Die Wahl der Betriebsorte nach der Währungsreform erfolgte nach dem Grundsatz: niedrigste Ortsklasse, Arbeitskräfte aus ländlichen Orten, mit denen man machen kann, was man will (Zur BFB ReportageNr. 26-30.10.1957) UBz: Blick auf Friedreich Walds Textilhölle in Bretten. Zentralbild Robert Ne-Noa 12.11.1957
Photographer: Robert
Origin: Bundesarchiv
Unvermeidlich aber vorgeschrieben
Brettener Tradition?!