Leserbrief : Mangelnde Flächen sind nicht das Problem

Zum Thema Rüdtwald (BNN vom 27. Dezember) äußert sich dieser Leser:
Jetzt wird von OB Metzger offen gedroht -wenn der Rüdtwald nicht fällt, passiert was! Was passiert denn? Wenn öffentliche Belange nicht öffentlich und nur hinter verschlossener Tür behandelt werden, braucht man sich über das wachsende Misstrauen gegenüber den öffentlichen Stellen nicht wundern. So geht man mit erwachsenen Menschen nicht um!
Wie gut es uns in Deutschland geht, beweist die Verschuldung vom Dorf bis zur Hauptstadt und vor allem die Zusammenarbeit mit den Nachbarn. Die Meinung der benachbarten Bürgermeister gegenüber Brettener OB kam bereits am 19.11.2002 in den BNN mit der Überschrift „Schlicht eine Unverschämtheit“ klar zum Ausdruck.
Erst am 23. Dezember 2004 stand in den BNN zu lesen, dass nur wenige Tausend Meter entfernt (Oberderdingen-Flehingen) ein interkommunales Gewerbegebiet zur sofortigen Verwendung brach liegt, weil keine Investoren zu finden sind. In Bretten will man ein genauso großes Gelände (22 Hektar) im Rüdtwald abholzen. Welche Kosten bereits entstanden sind und wie viel Geld so eine Umsetzung verschlingt, steht nirgendwo.

Dass man sich dabei nach den Gesetzen richten muss, gilt scheinbar nur für das gemeine Volk, für den Rüdtwald wird das dem Wohlstand angekreidet. Also im Klartext: Hier geht es nicht um sofortige Ansiedlung von Firmen und Arbeitsplätzen in Deutschland oder in Bretten und nächster Umgebung, sondern um das Prinzip und möglicherweise um eine Erpressung – sonst passiert was. Wenn sich Gondelsheim mit Bruchsal, Knittlingen mit dem Enzkreis in der interkommunalen Arbeit zusammenfinden, andere Gemeinden scheinbar nur noch mit der Kneifzange Brettener Verhandlungspapiere anfassen, dann liegt das Problem nicht an mangelnden Gewerbeflächen, sondern am Unvermögen, vernünftige Lösungen in der Zusammenarbeit und zum Wohle aller zu finden.
Das Thema ist zu ernst, als dass es mit Sandkastenspielen abgetan werden kann. Hier müssen endlich erwachsene Entscheidungen für das Gemeinwohl und ein ehrlicher Umgang mit dem Steuergeld erfolgen.Ansonsten werden die ganzen Ministerien unglaubwürdig, wenn sie schonenden und sparsamen Umgang mit Naturflächen und Steuergeld oder die interkommunale Zusammenarbeit fordern.

Franz Cizerle
Fichteweg 8
Bretten

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Eine Antwort zu Leserbrief : Mangelnde Flächen sind nicht das Problem

  1. -az- sagt:

    Hätte nicht gedacht, das solche Themen nach Jahren noch aktuell sein sollten.

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