Anwohner fürchten weitere Schäden

Bürgerinitiative Georg-Wörner-Straße wies auf instabilen Straßenuntergrund hin
Pforzheimer Straße spätestens Mittwoch wieder voll befahrbar
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Kaum ist die Pforzheimer Straße zwischen Marktplatz und Friedrichstraße nach knapp zweijähriger Sperrung für den Verkehr wieder freigegeben, knirscht es im Asphalt: In Höhe der Einmündung der Georg-Wörner-Straße gab es am Freitagmittag massive Probleme, berichtet Achim Kleinhans von der Straßenverkehrsbehörde der Stadt. „Da ist die Straße eingebrochen und wir mussten rasch handeln“, begründete Kleinhans die Teilsperrung der Pforzheimer Straße.

Als Ursache nennt Bürgermeister Willi Leonhardt „Schäden in einem Kanalrohr, das allerdings nicht mehr aktiv war“. Noch am gleichen Tag habe es eine Untersuchung der Kanalisation mit Hilfe einer Spezialkamera gegeben, berichtet Leonhardt. „Da wurden keine weiteren Schäden festgestellt“. Spätestens am Mittwoch sei die Straße wieder frei.

Entsetzt, aber „wenig überrascht“ zeigten sich die Anwohner der Georg-Wörner-Straße, dass die Zufahrt gesperrt wurde. Dafür, dass die Straße aufgrund von Rissen und Hohlräumen nicht mehr befahrbar sei, macht die Bürgerinitiative „das massive Verkehrsaufkommen der letzten eineinhalb Jahre“ als Hauptursache aus. Besonders der Lkw-Verkehr, der sich seit der Einführung der Zweibahnregelung in der Georg-Wörner-Straße durch das Nadelöhr von und zur Pforzheimer Straße zwänge, habe der Straße extrem zugesetzt.

Die Bürgerinitiative habe nach eigenem Bekunden in der Vergangenheit immer wieder auf den instabilen Untergrund der südostlichen Innenstadt hingewiesen. Das sei aber von Seiten der Stadtverwaltung ignoriert worden. Die Schäden seien nicht nur am Straßenbelag entstanden, wo sich unter anderem auch Gullideckel abgesenkt hätten. „Der Stadtverwaltung liegen gutachterlich bestätigte Schadensberichte an mehreren Gebäuden der Georg-Wörner-Straße vor“, heißt es in einer Stellungnahme. „Wir Anwohner sind sehr besorgt über die Auswirkungen der städtischen Verkehrskonzepte, denn es lassen sich auch Schäden an den Leitungen im Untergrund vermuten. Dort wurden neben Strom und Wasser auch Gasleitungen verlegt. Aufgrund der ignoranten Haltung der Stadtverwaltung werden nun Sanierungsmaßnahmen notwendig, deren Umfang noch nicht absehbar ist und für die letztendlich der Steuerzahler aufkommen muss“, heißt es weiter. Die Bürgerinitiative fordere die Stadtverwaltung zu einer „sofortigen Entlastung der Georg-Wörner-Straße auf“.

Bürgermeister Leonhardt räumte gegenüber den BNN ein, dass es durch das Ende der Einbahnregelung „ein höheres Verkehrsaufkommen“ in der Georg-Wörner-Straße gebe. Es gelte freilich weiterhin die Regelung, dass die Straße für Lkw ab 7,5 Tonnen gesperrt bleibe – und damit vom Schwerverkehr entlastet sei.
Der Stadtverwaltung lägen „keine konkreten Schadensmeldungen“ vor. Im Übrigen sei nicht die Stadt für eventuelle Straßenschäden zuständig, sondern das Straßenbauamt.

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4 Antworten zu Anwohner fürchten weitere Schäden

  1. rl sagt:

    Inaktive Kanalrohre? Wird das nicht zurückgebaut? Irgendwann hat keiner mehr einen Üb erblick was da im Boden ist.

  2. D/F sagt:

    Bei der Stadt Bretten ein aussichtsloses Unterfangen! 🙁

  3. D/F sagt:

    Die Stadt soll das Wohl ihrer Einwohner durch das von ihren Bürgern gewählte Organ (Gemeinderat) fördern. 🙂

  4. F. M. sagt:

    Warum Bürgerinitiative?

    Die berechtigten Interessen der dortigen Anwohner sind von den Mitgliedern des Brettener Gemeinderates im Gremium zu vertreten. Dafür sind doch dieselben gewählt!

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