Leserbrief : Ein Akt der Hilflosigkeit

zum Kommentar „Laden dicht“ in der Ausgabe vom 7. Juni :

Wenn die Kommentierung eines Leserbreifschreibers wegen mangelhafter Berichterstattung und dadurch entstehender Unkenntnis einseitig dargestellt wird, ist das eine Sache. Wenn aber ein Kommentar eines Redakteurs die Neutralität und Unausgewogenheit in seinen Zeilen vermissen lässt, ist das höchst bedenklich.
Wenn sich die Menschen in Bretten an den BürgerArbeitsKreis wenden – und nicht umgekehrt, wie der Kommentator mangels Recherchen suggerieren will, so ist das ein Ausdruck von mangelndem Vertrauen in die Verantwortlichkeit der Entscheider und oft auch ein Akt der Hilflosigkeit gegenüber einer übermächtigen Stadtverwaltung.

Um die Situation der Unternehmerschaft richtig einschätzen zu können, muss man wissen, dass die einzige Essenz eines seriösen Unternehmens nur die Kundschaft ist. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle ob das die Industrie, Handel oder Dienstleistungen betrifft. Um entsprechende Angebote entstehen zu lassen, braucht es nicht nur den Erfindungsgeist und die Risikobereitschaft einiger weniger, sondern vor allem verlässliche Rahmenbedingungen.

Die sind allerdings nicht im Rüdtwald zu suchen und nicht bei der Einmischung der Kommunen in das Unternehmertum. Wenn außerdem auch noch nur den „Großen“ der Vortritt gelassen wird und die „Kleinen“ an die Wand zu drücken, so ist das System der freien Wirtschaft am Ende. Speziell und noch schneller, wenn das mit Steuergeld unterstützt wird. Deshalb verwundert es nicht, wenn sich einige mit Protesten wehren wollen und die andere sich mit Schließung oder Insolvenz verabschieden.
Da die neuen Marktformen kaum noch Arbeitsplätze benötigen muss man sich die Frage stellen wie viele neuen Arbeitsplätze auf dem Schmidt-Gelände mit über 10.000 qm entstehen sollen? Handelt sich hierbei wieder um einen zweiten Fall Unidek?
Aus diesen Gründen kann man erwarten, dass sich eine Redaktion auf die neutrale und sachliche und nicht auf populistische Ebene wieder findet. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass ausgerechnet die Geburtsstadt eines Reformators nicht fähig ist, mit Protesten aus der Bürgerschaft und berechtigter Kritik umzugehen.

Bürger-Arbeits-Kreis
Franz Cizerle
Matthias Menzel

rot eingefärbter Text wurde nicht in die Veröffentlichung übernommen

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