Zur Meldung Rüdtwald wird nicht abgeholzt“ in der Samstagsausgabe erreichte uns diese Leserzuschrift:
Die knapp ausgestanzte Überschrift „Rüdtwald wird nicht abgeholzt“ könnte Oberbürgermeister Paul Metzger in Kürze als Lügner dastehen lassen. Gemeint hat er das natürlich ganz anders, als es die breite Leserschaft zunächst einmal auffassen muss: Jetzt, im Moment. durch die so genannten Durchforstungsarbeiten, würde der Rüdtwald nicht abgeholzt, sagt er. Dies ist eine Beruhigungspille. Tatsächlich droht dem Rüdtwald die Abholzung mehr denn je.
Die Fakten: Der Gemeinderat hat mit den Stimmen von CDU und SPD im September 2003 bei der Forstdirektion in Freiburg die amtliche Umweltverträglichkeitsprüfung beauftragt — sicher nicht, um den Wald stehen zu lassen. Die angesprochenen Durchforstungsarbeiten liefen ab, ohne dass so genannte Z-Bäume — das sind diejenigen. die bis zur Endnutzung stehen bleiben — gekennzeichnet wurden. Man braucht sie wohl nicht. Der Eingriff der Durchforstung war völlig überzogen — einmalig bisher in Bretten. Der Rüdtwald wird erstmalig intern vermessen — wofür?
Bei der Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden in der Wirtschaftsförderung tut sich nichts, weil Paul Metzger nicht will. Er will deshalb nicht, weil er nur mit der Umwandlung der Rüdtwaldes in ein Industriegebiet das Geld in die Hand bekommt, das er braucht, um die Schulden von 7,9 Millionen Euro aus dem verunglückten Grundstücksgeschäft in Gondelsheim abzudecken.
Der größte Humbug ist aber Metzgers Behauptung, die Regionalplanung würde von Bretten quasi verlangen, das Gölshäuser Industriegebiet in den Wald hinein zu erweitern. Die Regionalplanung eröffnet Handlungsspielräume. Ob diese genutzt werden, entscheiden einzig und allein die Gemeinden vor Ort. Der regionale Chefplaner Dr. Hager hat sich erst vor kurzem sehr angetan von einer möglichen interkommunalen Zusammenarbeit im Raum Bretten gezeigt.
Otto Mansdörfer
Hohkreuzstraße 5
Bretten
Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :
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