Leserbrief: konzeptionsloses Vorgehen

Leserbriefvon Dr. Frank Altenstetter
Obwohl die Stadtwerke Bretten durch die Finanzierung des Freibades und der wirtschaftlichen Energieproblematik bereits hoch verschuldet waren, wurde ihnen eine Kostenübernahme von über 10 Millionen Euro für den Hallenbadbau aufgebürdet. So sollte der Bevölkerung signalisiert werden, dass trotz der erheblichen Kostenerhöhung durch das Erstellen eines zweiten Beckens für Wellness der städtische Haushalt nicht belastet wird. Wie zu erwarten, müssen jetzt die Stadtwerke Bretten massiv finanziell unterstützt werden. Daher stehen durch dieses konzeptionslose Verhalten zur Zeit keine finanziellen Mittel für eine Tiefgarage zur Verfügung.
Es ist zu befürchten, dass als Verlegenheitslösung durch eine weitere Fehlentscheidung das Sporgassenareal mit einem wuchtigen Parkhausturm bebaut wird. Aber nur eine Tiefgarage als optimale Lösung kann die beabsichtigte Platzatmosphäre schaffen.
Es ist außerdem geplant, möglichst bald auf dem Sporgassenareal ein Ärztehaus zu errichten, um damit ein Abwandern von Ärzten, wofür es aber zur Zeit vermutlich keinen Anhalt gibt, zu verhindern. In Wirklichkeit wird ein Ärztehaus in erster Linie als Publikumsfrequenzbringer mit 800 Praxisbesuchern angesehen, von denen erwartet wird, das sie trotz ihrer Erkrankung noch „shoppen“ gehen.


Es war ein langer Weg bis die Rechbergklinik die jetzt vorgesehene Größe und Ausstattung erreichen konnte. Alle Maßnahmen, die zur Stärkung der Leistungsfähigkeit und der Betreuungsmöglichkeiten der Rechbergklinik beitragen, sollten in unserem eigenen Interesse unterstützt werden. Dazu passt nicht eine von der Verwaltung – wie es sich jetzt herausstellte – schon seit längerer Zeit durchgeführtes Anwerben von Ärzten für ein geplantes Ärztehaus in der Sporgasse.

Priorität muss daher das von der Krankenhausholding geplante fachärztliche Kooperationshaus haben. Diese dadurch entstehenden Vorteile für das Krankenhaus, die Patienten und Fachärzte werden am Beispiel des seit einigen Jahren im Gebäude der Rechbergklinik tätigen Pulmologen kurz erläutert. Fachkenntnisse können in die Behandlung und Diagnostik ( z. B. Bronchienspiegelung ) eingebracht werden, so dass der Patient dazu nicht nach außerhalb muss. Der Facharzt kann seine Laboranalysen durchführen lassen und das Röntgengerät der Klinik benutzen, dessen Kosten für eine Einzelpraxis nicht mehr tragbar sind. Und somit bleibt in Bretten diese Facharztpraxis erhalten.

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