Leserbrief : Unrealistische Schwarzmalerei des Oberbürgermeisters

Zum Artikel „Was würdet ihr denken, wenn eure Eltern arbeitslos wären?“ in der Samstagsausgabe:

Mit Aufmerksamkeit habe ich zur Kenntnis genommen, dass jetzt selbst Kinder schriftlich gegen das Abholzen des Rüdtwalds bei Oberbürgermeister Metzger protestieren. Ein wesentlicher Punkt im Antwortschreiben an die Kinder war, dass bei Schutz des Waldes durchaus die Gefahr auftreten kann, dass dies Einwirkungen auch auf die Arbeitsplätze der Eltern haben könnte.
In dieser Weise in einer solchen Schwarz-weiß-Argumentation auf Kinder einzugehen, ist so indiskutabel, dass ich dies nicht kommentieren möchte. Meine Befürchtung allerdings ist, dass ein Bürgerbeteiligungsverfahren bezüglich des Rüdtwaldes in ähnlich unrealistischer Schwarzweißmalerei abgehalten werden könnte.

In dem Schreiben an die Kinder hätte man sich durchaus auch folgende Argumentation vorstellen können: Weil wir eine große Stadt mit über 30 000 Einwohner wollen, wofür wir bereits begonnen haben Bauland auszuweisen, damit fremde Menschen zu uns kommen, brauchen wir immer und immer mehr Industriegelände. Ein sonst übliches moderates Wachstum reicht dann nicht mehr aus.
Weiterhin wird in dem gleichen Artikel berichtet, dass OB Metzger verärgert über den Vorsitzenden des BUND-Ortsvereins, Gerhard Dittes, ist und artikuliert dies wie folgt: „Herr Dittes argumentiert für die Erhaltung für den Rüdtwald immer nur emotional und lässt die Gesamtschau außer Betracht.“
Und diesem wird noch von OB Metzger hinzugefügt: „bei seinen Behauptungen fällt es mir sehr schwer emotionslos zu bleiben“.
Richtig ist, dass emotional geführte Gespräche nicht sonderlich fachdienlich sind.
Von Gerhard Dittes, der Biologie studiert hat, ist seine Fachkenntnis bezüglich Umweltschutz, allgemein bekannt, ebenso wie seine fachbezogene Argumentation. Emotional geführte Anschuldigungen können kein Ersatz für sachlich Argumente sein.
Daher erhoffe ich mir von Oberbürgermeister Metzger im Interesse von Lösungsversuchen der anstehenden Probleme zum Nutzen unserer Kommune jeweils sachbezogene Zusammenarbeit mit entsprechenden Bürgern – auch wenn diese kritisch eingestellt sind. Das heißt hier im konkreten Fall eine sachbezogene, vorurteilsfreie Zusammenarbeit mit dem BUND.

Dr. Frank Altenstetter
Kurpfalzstraße 9
Bretten

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