Anmerkungen zum „mausetoten“ Sporgassen-Projekt

bak_logovon G.H.
Vorausgegangen sind:
1. Der Leserbrief von Franz Cizerle am 29. Oktober 2010: Was, wenn das Projekt nach einigen Jahren scheitert?
2. Der Kommentar von Matz am 16. Februar 2013:…“denn das „Projekt“ Sporgasse ist einmal mehr, m a u s e t o t!“
3.„Der OB habe auf seine ganzen Ideen bislang „überhaupt nicht reagiert“.“ Ex-Stadtbaudirektor Lange in den Brettener Nachrichten am 19. Februar 2013

Die wichtige Aufgabe eines Stadtverwaltungschefs ist es, den Erfolg, nicht den Misserfolg eines Projekts sicherzustellen. Dazu ist ein Handlungskonzept, das der Bürgerschaft und nicht nur dem Gemeinderat bekannt sein sollte, nötig.

Die Norm DIN 69901 beinhaltet die wesentlichen Bestandteile eines Projekts = die Führung steht im Mittelpunkt. Ein gut geplantes und geleitetes Projekt liefert einen erheblichen Beitrag zu einer erfolgreichen Stadtentwicklung. Die heutige Gesellschaft – und dazu gehört die Brettener Bürgerschaft – verlangt nach einer zeitgemäßen und innovativen öffentlichen Verwaltung. Die Stadtverwaltung – vertreten durch OB Wolff – wird zu mehr Bürgernähe, Bürgerfreundlichkeit sowie zu mehr Transparenz aufgefordert. Das stört ihn jedoch nicht im geringsten: Nachgewiesen an der fehlenden Reaktion auf die guten Ideen von Herrn Lange! Die Bürger wollen aktiv an Beteiligungsprozessen mitwirken: Bestes lachhaftes aktuelles Beispiel dafür ist die großzügige und gönnerhafte Beteiligungsmöglichkeit an der Logo-Auswahl.

Durch die zahlreichen Mitwirkenden, die nicht gleichzusetzen sind mit Ideengebern – Gemeinderat, Ausschüsse usw. – sind die Entscheidungsprozesse langwierig und erfordern entsprechend den Mehrheitsverhältnissen regelmäßig Kompromisse. Es ist anzunehmen, dass das Projektbudget zu knapp bemessen wurde. Die Öffentlichkeit hatte davon ohnehin keine Kenntnis. Der Bereich Stadtplanung ist jedoch für einen Projektmanagement-Einsatz möglich und sinnvoll.

Gezielte Medien- und Öffentlichkeitsarbeit sind vom Fortschrittsgrad des Projekts abhängig zu machen. Fortschritte waren bisher totale Fehlanzeige. Infomationsveranstaltungen und Präsentationen sowie die regelmäßigen Informationen für die Öffentlichkeit sind wichtige Bestandteile des Projekt-Marketing. Sinn des Projekts und des daraus entstehenden Nutzens für jeden einzelnen sind mitzuteilen. Durch eine seriöse Information der Öffentlichkeit – nicht durch laienhafte Diskussionen hinter verschlossenen Türen – müssen zusätzlich Vertrauen und Akzeptanz geschaffen werden. All diese Vorgaben unterblieben, weil es nichts zu berichten gab.

Die Stadtverwaltung und der Gemeinderat stehen nach wie vor im Mittelpunkt. In Bretten stehen sie wieder einmal im Abseits. Das kennt man zur Genüge.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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4 Antworten zu Anmerkungen zum „mausetoten“ Sporgassen-Projekt

  1. fc sagt:

    Ein weiteres Beispiel, wenn sich die Stadt (oder stadteigene GmbH’s) als Bauherr profilieren wollen:

    http://www.swr.de/landesschau-rp/nachgefragt-was-macht-eigentlich-der-klemmhof/-/id=122144/did=13933698/nid=122144/1r9aivc/index.html

    Ob Mühlacker oder Neustadt an der Weinstrasse – ich hoffe nicht – auch die Sporgasse!

  2. h - z sagt:

    …“Der OB habe auf seine ganzen Ideen bislang „überhaupt nicht reagiert“.“…
    Ex-Stadtbaudirektor Lange in den Brettener Nachrichten am 19. Februar 2013

    …“Im Übrigen wehrt sich der Verwaltungschef gegen den Vorwurf, er habe nicht auf Langes Ideen reagiert:“ Der Gemeinderat hatte beschlossen, Sporgasse und Schneider mit Ten Brinke zu überplanen, parallel dazu konnten wir keine anderen Pläne aufgreifen. Ich denke, dass kann man relativ einfach nachvollziehen“.
    Brettener Woche, Kraichgauer Bote 20. Februar 2013

    Es wäre relativ einfach nachvollziehbar gewesen, wenn Wolff mit eben dieser Begründung Herrn Lange geantwortet hätte. Bevor er versucht hat, sich danach in veröffentlichter Form zu rechtfertigen.

  3. Matz sagt:

    den „Spitzen“ der Stadtverwaltung und Gemeinderäten empfehle ich, möglichst einmal im Monat, folgende Lektüre: „Kasperletheater in der Innenstadt„. Danach sollte man in sich gehen und sich fragen, was hat sich seit damals (1997) wirklich in Bretten geändert?
    Speziell Herrn OB Wolff möchte ich seine eigene, wie er es bei seiner Antrittsrede nannte, „Richtschnur“ empfehlen:

    • Nutzt es den Bürgerinnen und Bürgern?
    • Bringt es die Stadt mit ihren Stadtteilen voran?
    • Verträgt es sich mit unserer Umwelt?
    • Können wir es bezahlen?

    Trifft das auf seine bisherigen Innenstadt-Planungen zu?
    Alles Gescheite ist schon gedacht worden, man muss nur versuchen, es noch einmal zu denken.“ Johann Wolfgang von Goethe

  4. h - z sagt:

    Auf die Ideen von Herrn Lange keine Reaktionen:

    Der richtige Mann am richtigen Platz?

    Folgendes wird vermisst:

    – Glaubwürdigkeit und Vertrauen schaffen
    – eigenes Handeln reflektieren und Selbstkritik üben
    – fähig und bereit zur Teamarbeit zu sein

    Auf die Stadt-Beschäftigten bezogen: Führen und geführt werden ist ein wechselseitiger Prozess.

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