Leserbrief zum Thema Verkehrskonzept

Leserbriefvon Gunter Lange
Es tut mir Leid, wenn ich mich als interessierter Bürger noch einmal melden muss. Mein ehemaliger Kollege, Amtsleiter Braun, möge mir verzeihen, aber seinen Satz: „Wir müssen aber zunächst die Entwicklungen in Sachen Sporgasse abwarten, bevor wir hier ein Verkehrskonzept vorlegen“, dann BNN: „..ob die Fußgängerzone in Richtung Schneider verlängert wird, ob dort eine verkehrsberuhigte Zone mit abgesenkten Gehwegen entsteht-all das steht noch in den Sternen“, kann ich nicht unwidersprochen hinnehmen. Gleichzeitig wird berichtet, dass die Anwohner der Georg-Wörner-Straße auf Entlastung hoffen.
Das ist doch die Quadratur des Kreises und wieder eine Utopie, der man nachhängt! Wie soll das gehen?

Seit über 25 Jahren ist im Brettener Straßennetz keine einzige, neue Straßentrasse mehr gebaut worden, obwohl der Verkehr ständig gestiegen ist. Wie soll also eine Entlastung der Georg-Wörner-Straße herauskommen, wenn man mit einer Verlängerung der Fußgängerzone auch noch die letzte wertvolle Zubringerstraße von Süden her zur Sporgasse aus dem Verkehr ziehen wollte? Wie will man einen Investor oder Ankermieter für das Zentrum gewinnen, wenn man ihm nicht vorher sagt, wie man ihm seine Autokunden zuführen will?

Ich glaube, in Bretten macht man täglich neue Fragen auf, ehe man eine einzige davon beantwortet. Wenn die Stadtverwaltung oder die Fraktionen nicht umgehend sagen, wie das Innenstadt-Verkehrskonzept aussehen soll, dann werde ich ein Konzept vorlegen, über das man dann nicht diskutieren darf, sondern muss. Die letzte Chance für einen Ankermieter in der Sporgasse ist ein diesen überzeugendes Verkehrskonzept und ein“ Kompensations-Deal“ mit Harsch und Edeka. Das ist meine Meinung und ich bin froh, dass ich diese äußern darf.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu Leserbrief zum Thema Verkehrskonzept

  1. glx sagt:

    Wieso kann man in Bretten, wenn es denn um Verkehr geht, immer nur in der Bezugsmarke „Auto“? 50% aller Autofahrten in Deutschland sind kürzer als 5km, das ist eine Entfernung, die niemanden gut tut. Nicht den noch mehr verstopften Stadtstraßen, nicht der Luft und auch nicht den Autos selbst, die bei solch kurzen Entfernungen überdurchschnittlich verschleißen.
    Es wird so langsam zeit sich zu fragen, wie man denn die meisten Menschen transportieren kann und dazu muss nicht jeder ein Gefährt benutzen, dass jeweils 13m² Parkplatzfläche benötigt.
    Um zu wissen wie man die verkehrsprobleme auch anders lösen kann braucht man sich nur 30min in die S4 zu setzen und nach Karlsruhe zu fahren. Dort hat man es geschafft in den letzten 10 Jahren den Verkehrsanteil des Autoverkehrs von 44% auf 34,4% herabzusetzen und das vollkommen zugunsten von Fußgängern und Radfahrern die jetzt jeweils etwa 25% Anteil am Gesamtverkehr haben. Dies könnte auch in Bretten möglich sein und würde ganz nebenbei von alleine zu einer Belebung der Innenstadt führen und größere (Auto)Verkehrsmengen von den Straßen hohlen.
    Derzeit ist aber die Stadtverwaltung nur damit beschäftigt den Radverkehr möglichst auszubremsen und zu gefärden. So gibt es in der gesamten Kernstadt gerade mal 200m Radweg die den gesetzlichen Mindestanforderungen entsprechen, die restlichen „Radwege“ sind meist enorm gefährliche Fallen die nicht sicher zu befahren sind.

    -> Die Strategie muss lauten:
    Radfahrer und Fußgänger fördern dann geht der Autoverkehr von ganz alleine zurück. Immer neue Straßen erzeugen immer mehr Verkehr, dies ist wissenschaftlich bewiesen. Man spricht dann von sogenannten „induzierten Verkehr“.

  2. nn sagt:

    Ich weiss jetzt nur nicht warum Hr. Lange meint sich entschuldigen zu müssen, weil das OB und Hr. Braun und Stadtrat nicht erkennen?. Nein, eher sollten sich doch endlich mal der OB, dieser Hr. Braun und der Stadtrat für Ihre absurde Verkehrspolitik entschuldigen welche Landes- und Bundes- und Kreisstraßen verkehrsberuhigt gleichzeitig den Verkehr als Schleichverkehr in die Wohngebiete bringt.

  3. h - z sagt:

    Es wird wohl jedem Leser dieser Zeilen leidtun, wenn diese Vorschläge von den „Entscheidern“ nicht aufgegriffen werden. Denn sie sind fachlich fundiert.

    Die Leser sind bestimmt ebenso froh darüber, dass sie geäußert wurden.

    Ich jedenfalls bedanke mich für diesen qualifizierten Beitrag von Herrn Lange.

  4. G. H. sagt:

    Wurde und wird jemals das Verwaltungshandeln bezüglich eines Verkehrskonzepts einer Erfolgskontrolle unterzogen?

    Wenn ja, es würde vernichtend ausfallen!

    Gunter Lange ist leider nur noch ein „Ehemaliger“, von dem man derartig gute Vorschläge nicht verwirklichen wird. Man hat in den Reihen der Mandatsträger genügend helle Köpfe, deren Vorstellungen übernommen werden können!

    Und dann sieht es im Brettener Straßenverkehr so aus, wie es aussieht: Zum Davonlaufen! Es ist die beste aller Fluchtmöglichkeiten!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert