Die „unheilige“ Brettener Allianz

von Gunter Lange
Nach Baugesetzbuch haben die Gemeinden ihre sachgerechte „Städtebauliche Entwicklung“ durch Bauleitpläne (z.B.Bebauungspläne) zu steuern. Bezüglich dem Bedarf an wohnortnahen Betreuungs- und/oder Pflegeplätzen, sowie ambulanter Betreuung hat jeder Landkreis Kreispflegepläne zu erstellen, um den Gemeinden und Wohlfahrtsträgern Planungshilfen an die Hand zu geben. Ziel ist dabei, dass beide in gemeinsamer Zusammenarbeit diese für die unterschiedlichsten Arten bedarfsgerecht bereit stellen bzw. die planungsrechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen.
Der Kreispflegeplan für den Landkreis mit dem Prognosejahr 2020 liegt vor. Als Grundsatz wird vorgegeben: „Ambulant vor stationär“. Z. B. hat der Kreispflegeplan für 2020 einen Fehlbedarf an stationären Pflegeplätzen mit insgesamt 423 errechnet. Dabei besteht aber in Bretten/Gondelsheim schon jetzt eine Überkapazität von 83 und in Kürnbach / Oberderdingen / Sulzfeld / Zaisenhausen von 42 Plätzen.

Daher kann ich noch nachvollziehen, dass Diakonie und Caritas neu bauen wollen, um die 1-Zimmer-Vorgabe umzusetzen, die aber schon bestimmt 10 Jahre bekannt ist. Mit 88 zusätzlichen Pflegeplätzen des ASB auf dem Hannich-Gelände wird die Überkapazität in Bretten weiter gesteigert.

Wenn aber Pflegeplätze leer stehen, reduzieren die Träger das Pflegepersonal. Die Leidtragenden sind die Pflegebedürftigen und bei Betreuten Wohnanlagen die ohne Miete bleibenden Wohnungskäufer. Da sind die Großinvestoren aber schon längst „aus dem Schneider“. Dabei finde ich den einkaufsnahen Standort zwischen Saalbach und Wilhelmstraße und das Gruppenkonzept nicht schlecht. Im Innenhof am Bach Vogelgezwitscher und aus den Fenstern der Blick auf das sich bewegende Leben. Das wäre vielleicht der alternative Standort für die Caritas gewesen.
Aber Ostern 2012 las ich in der Zeitung, dass OB Wolff diesen Standtort nicht für realisierbar einstufte. Heute wird dort mit einem Spatenstich eine Anlage für den ASB auf den Weg gebracht, kann man doch dieser Art der Caritas noch das städtische Grundstück auf dem Fibron -Mellert- Gelände vermachen.
Das „Geschäft“ mit unseren Pflege bedürftigen Mitmenschen scheint dank Zuschüssen für die Wohlfahrtsträger und für die Großbauträger, die ihre Objekte meist an Wohnungkäufer weiterverkaufen, allemal lukrativ zu sein. Dazu braucht es nur der richtigen Allianzen.

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