Leserbrief zu Bericht und Kommentar „Welche Umfahrung hat reale Chancen?“

von Gunter Lange
Zum Bericht von Redakteur Chris Heinemann am 21.6.2017 in der Brettener Woche muss ich etwas richtig stellen. Im Kommentar lautet es: „Eine Trasse hat sich die Stadt verbaut, eine zweite erschwert, eine dritte anscheinend nie geprüft.“
Richtig ist, dass alle Trassen berechnet und bewertet wurden. Die nach der Fortschreibung des zweiten Generalverkehrsplanes (manche Bürger nennen es wohl Masterplan) von 2009 noch aufgekommene „Bahnparallele“ wurde nachträglich vom Gutachter noch in die Verkehrs- und Kostenberechnung einbezogen und auch dem Reg. Präsidium zur Bewertung vorgelegt. Dass diese Trasse dann nicht dem Bund zur Bewertung weitergereicht wurde, lag aus meiner Kenntnis daran, dass diese Trasse nicht die Kriterien einer Ortsumgehung erfüllt und nur eine innerstädtische Verkehrsverlagerung bedeutet.
2009 war vom Kosten-Nutzen-Verhältnis und den Entlastungszahlen her nicht – wie berichtet – die Wannentrasse, sondern die Westtangente Rechberg die beste. Diese zog bis zu 14.700 Kfz./Tag, die Wannentrasse nur bis zu 14.500 auf sich und nicht wie dargestellt 18.000. Im Gegensatz zur Westtangente und SW-Umfahrung belastet die Wannentrasse aber den unteren Teil des Wannenweges zusätzlich mit plus 10.200 Kfz., die Pforzheimer Straße mit plus 1.900 Kfz und die B 35-Umgehung ab Gölshäuser Lücke mit plus 1.200 Kfz, während Westtangente und SW-Umfahrung hier Entlastungen von 1.700, bzw. 1.200 Kfz (B 35) und 6.800 bzw. 2.900 Kfz (Pforzheimer Straße) bei Mehrbelastung von 300, bzw. 1.100 Kfz für Wannenweg aufzeigen.

Um auch zusätzlich größere Entlastungseffekte für die Oststadt zu ermitteln, wurden 2009 auch Netzfälle berechnet, die Westtangente oder SW-Umfahrung mit einer Querspange von der Ruiter Straße zum Gewerbegebiet Knittlingen kombiniert haben. All dies wird sicher in der Bürgerinformation dargestellt werden.
Der Aussage von OB Wolff: „Der Bund wird nichts bauen, was die Stadt nicht möchte“ muss auch hinzu gefügt werden, dass der Bund aber auch eine ggf.von der Stadt gewünschte Trasse dann gar nicht bauen wird, wenn sie dem Kosten-Nutzen-Kriterium nicht entspricht. Deshalb kommen aus meiner Einschätzung tatsächlich nur zwei Trassen zu einer Erörterung in Frage: Westtangente und SW-Umfahrung. Westtangente entsprach den Kriterien, SW-Umfahrung müsste zusätzlich vom Bund noch bewertet werden.

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