Leserbrief betreffend der Standortverlegung des kath. Altenheims St. Laurentius

von Dr. Frank Altenstetter
Aufgrund der neuen 1 Zimmer Anordnung entspricht das Altenheim St. Laurentius nicht mehr den geforderten Auflagen. Vom Träger Caritas wurde bislang niemand mit in die jetzt abgeschlossene Planung einbezogen, die eine Verlagerung des Altenheims im neu zu erstellenden Gebäude auf dem Mellert-Fibron-Areal vorsieht. Diese Vorgehensweise und insbesondere die Wahl des vorgeschlagenen Standorts hat eine heftige Kritik vor allem des Gemeinderats und der katholischen Kirchengemneinde ausgelöst.

Die Erstellung eines Altenheims kann nicht, wie von der Caritas behauptet, eine ausschließlich unternehmerische Entscheidung sein. Hierbei sollten auch die Bedürfnisse der Heimbewohner, wie Lebensqualität im weitesten Sinne, berücksichtigt werden. Damit dies befriedigend gelingt, sollten sich z. B. die katholische Kirchengemeinde, die Altenpflegeleitung und der Gemeinderat bei der Planung beratend einbringen dürfen.
Der vorgesehene Altenheimstandort.auf dem Mellert-Fibron-Areal befindet sich auf dem äußersten Ortsrand von Bretten im direkten Anschluss zu dem geplanten Diestleistungszentrum. Eine Wohnhausbebauung findet sich nicht in dieser Umgebung, da dieser Bereich als dafür ungeeignet eingestuft ist. An der breiten Stirnseite reicht der Standort direkt an den nahezu auf 3 Meter überhöhten Bahndamm der stark frequentierten Bahnstrecke. Vor allem verursachen die in hoher Frequenz auch nachts vorbeifahrenden langen Güterzüge eine extreme Lärmbelästigung.

Im Gegensatz zu dem geplanten Standort ist die zentrumsnahe, ruhige Lage des bestehenden Altenheims geeignet, in unsere Gesellschaft besser integriert zu werden. Je nach Mobilität können im Radius von weniger als 200 Metern das Stadtzentrum, die Kirche und der Park erreicht werden. Im Gegensatz zur jetzigen Lage wird die Lebensqualität im geplanten, von der Gesellschaft isolierten Standort durch rund um die Uhr bestehende Lärmbelästigung in nicht akzeptabler Weise eingeschränkt.
Sollte trotzdem dieser Standort realisiert werden, drängen sich folgende Fragen auf:
Welche Wertschätzung haben wir gegenüber hilfsbedürftigen, betagten Menschen?
Wie wird es uns einmal ergehen, wenn beim Erreichen des letzten Lebensabschnitts eine Fremdbetreuung notwendig werden sollte?

Herr Stadtrat Treut hat sich kürzlich bereit erklärt, für die Beibehaltung des jetztigen Standorts zu kämpfen und dabei gleichzeitig vorgeschlagen, einen Erweiterungsanbau im Sporgassenbereich vorzusehen, der durch einen direkten Zugang über den Promenadenweg verbunden sein könnte.
Dieser interessante, konstruktive Vorschlag sollte nicht unberücksichtigt bleiben.

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