St. Florian schlug wieder zu

von Gunter Lange
Anmerkung BAK: der Leserbrief bezieht sich auf einen Artikel von Herrn Schneidereit, der bei Kraichgau-News abgedruckt wurde.

Zunächst verstand ich die irreführende Argumentation im Leserbrief von Herrn Schneidereit nicht. Weil sich „…lediglich 7.000 der sich vom Umland nach Bretten bewegenden Kfz aus der Ortsdurchfahrt auf die Umgehung lenken lassen“, sollte „..die Stadt das Engagement auf die Lösung innerstädtischer Verkehrsknoten setzen“. Diese Logik verstand ich nicht.

Errechnet und im Gemeinderat Dezember 2016 im Beisein des leitenden Baudirektors der Verkehrsabteilung des Reg. Präs. vorgetragen wurde, ebenso wie auch von MdL Prof. Dr. Schweickert in Bauschlott, dass eine Südwestumfahrung von Bretten 11.400 Fahrzeuge aus der Stadt abzieht, darunter offenbar auch 7.000 Kfz, die sonst als Zielverkehr durch die Stadt gefahren wären. Der Schadstoffausstoß und Benzinverbrauch konstant dahinrollender Fahrzeuge ist allemal geringer als wenn sie im Ortsdurchgangsstau stehen.

Diese Entlastung in der Summe wird aber von Herrn Schneidereit offenbar bewusst nicht erwähnt. Doch mit seinem letzten Satz wird die Strategie klar! Hier kommt dann die Begründung, warum er die Innenstadtbewohner und alle Verkehrsteilnehmer nicht um diese 11.400 Kfz entlasten will. Sein Hinweis „…statt irrsinnige Schneisen durch die Landschaft zu schlagen“ weist sowohl auf eine linksgrüne Ideologie als auch auf ein Privatinteresse als Stadtrandbewohner hin.

Wenn nach Aussage von Minister Dobrint alle Projekte, die in die vordere Dringlichkeit des Bundesverkehrswegeplanes gekommen sind, bis 2030 finanziert sind, dann müsste der Gemeinderat wegen der Vorlaufzeiten schon jetzt alles daran setzen, dass die Umgehung von Bretten bei den ersten Maßnahmen ist, die vom Reg. Präs. beplant werden dürfen. Wer sich jetzt dazu nicht bewegt, will offenbar, dass Bretten bei der nächsten Fortschreibung zu Gunsten anderer Projekte wieder aus der vorderen Dringlichkeit heraus fliegt und damit nie eine Entlastungdes um mehr als 40 % des wachsenden LKW-Verkehrs stattfindet. Das schließt natürlich nicht aus, dass man bis zu einer Realisierung einer Umgehung sich innerstädtisch schon etwas einfallen lassen kann, wie z. B. das Umdrehen der Einbahnrichtung in der Pforzheimer Straße.

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