Presse kommentiert

Pressezu Brettener Nachrichten vom 4. März 2014:
Ergebnis der Haushaltsklausur: „Zwölf Millionen Euro werden investiert / Leichter Schuldenabbau“
von Sp.

Zum Wortbegriff kaputtsparen : Wenn man spart, hat man Geld übrig. Man kann also nicht kaputtgehen und folglich sich auch nicht kaputtsparen. Kaputtgehen kann man, wenn man Schulden hat und diese nicht mehr tilgen kann. Kaputtsparen heißt auch, man kann gar nicht mehr sparen und hat dennoch Geld, allerdings nicht zum Sparen. Aktuell privat zu sparen, bringt nichts ein, jedoch sich zu verschulden schon, was wegen des Niedrigzinses ebenso für die öffentlichen Haushalte gilt. Insofern ist der Begriff kaputtsparen einfach nur lächerlich!

Mögliche kommunale Sparmöglichkeiten sind:
Schließungen von Bädern – und nicht wie in Bretten Bau und spätere Eröffnung –
Einschränkung des kulturellen Angebots
Kürzungen bei Sportvereinen
Aufgabe von Jugendeinrichtungen (hier. Jöhlingen) und Ortsteilarbeit
Kürzung in der Seniorenpolitik – falls vorhanden
u.v.a.m.

Es besteht dauernder Ärger über kaputte Brettener Stadtstraßen. Das behelfsmäßig geflickte Schlagloch wird im Folgejahr noch größer! Durch Kürzung und Einsparung droht den Städten – teilweise auch Bretten – eine gewisse Verödung, teils kultureller und sozialer Kahlschlag. Tafelladen und Festival der guten Taten reichen nicht aus.

In Abstimmung mit der Brettener Bevölkerung sollten sich die von ihr politisch gewählten Verantwortlichen fragen, was man wirklich braucht und sich finanziell auch leisten kann. Sonst besteht die Gefahr, im Rathaus die Finanzhoheit zu verlieren. Woanders mussten Schwimmbäder , Büchereien, Jugendtreffs (in der Gemeinde Gondelsheim gegen den Trend eröffnet) schließen.

Wolff sollte sich mal geistig an den Unterschied zwischen (kaputt-) sparen und sinnvoll sparen heranarbeiten. Nach seinem Ausspruch kann er beides nicht unterscheiden. Der bekannte Reflex von öffentlichen Verwaltungen und ihrer Repräsentanten: Bevor wir dem Bürgervolk entgegenkommen, suchen wir zunächst Gründe, die dagegen sprechen. Denn Entgegenkommen und die Akzeptanz von Bürgerwillen haben entweder mit vermeidbarer Arbeit oder mit drohendem Gesichtsverlust zu tun.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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2 Antworten zu Presse kommentiert

  1. D.ef. sagt:

    Kaputtsparen

    Ein oft gern gebrauchtes Wort ohne Aussagekraft von

    Worthülse-Politikern,

    die auf sich aufmerksam machen wollen.

  2. S-T-R sagt:

    Brettener Nachrichten am 5. März 2015
    Meinung der Leser
    Marianne und Joachim Todt
    Tolle Rechtsauslegung

    Vor dem Umbau der Reuchlinstraße war die Parksituation entpannt. Nach dem Umbau mit der Beschränkung von Parkplätzen herrscht tagsüber Parkraumnot, damit das Ordnungsamt Geld einsammeln kann.

    Zur bürgerorientierten Stadtplanung gehören natürlich ungepflegte Blumenkübel auf der Straße. (Anmerkung: Wo ist in den Straßen was gepflegt?)

    In der Georg-Wörner-Straße ist Parken mit zwei Rädern auf dem Gehweg erlaubt. Woanders wird es nicht geduldet. All das empfindet man als Rechtsauslegung und Willkür!

    Diese Schilderung entspricht haargenau den Ausführungen im obigen Kommentar:
    …“Bevor wir dem Bürgervolk entgegenkommen, suchen wir zunächst Gründe, die dagegen sprechen. Denn Entgegenkommen und die Akzeptanz von Bürgerwillen haben entweder mit vermeidbarer Arbeit oder mit drohendem Gesichtsverlust zu tun.“

    Der Dienstvorgesetzte aller Mitarbeiter im Rathaus – auch derer im Ordnungsamt – muss sich selbst ernsthaft fragen, ob er die ihm unterstellten Mitarbeiter im fachlichen Griff hat: Wie der Herr, so´s Gescherr!

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