IG Metall Senioren: Rentenerhöhung = Minusrunde

IG_Metall„Rentenerhöhung“ 2013 von 0,25% ist eine Minusrunde für die Betroffenen
„Die mehr als magere Rentenerhöhung im Westen ist für die Betroffenen ein Schlag ins Gesicht.“ Dies war die einhellige Meinung der bei der IG Metall Bruchsal-Bretten organisierten Senioren. Bei einer Brutto Durchschnittsrente von ca. 1.200 Euro sind dies gerademal 3 Euro, ganz zu schweigen von den vielen Rentnern die mit einer wesentlich geringeren Rente auskommen müssen. Der Protest über diesen Beschluss kam in der letzten Sitzung des Arbeitskreis Senioren der IG Metall Bruchsal-Bretten in der Gaststätte Ratskeller in Bruchsal deutlich zum Ausdruck. Anlässlich der veröffentlichten Zahlen des Bundesarbeitsministeriums, wonach die Renten zum 1. Juli 2013 im Osten um 3,29 Prozent und im Westen nur um 0,25 Prozent steigen wird deutlich, dass die von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen bekanntgegebenen Zahlen für die Rentenerhöhung 2013 wieder zu einem Einkommensverlust für die im Westen lebenden Rentner führen wird.

Bei der derzeitigen Preissteigerungsrate von ca. 1,7 Prozent verlieren die Rentnerinnen und Rentner im Westen weiter an Kaufkraft. „Das ist für die Betroffenen angesichts drohender Altersarmut nicht verkraftbar“, so Felix Schlindwein Vorsitzender der IG Metall Senioren. Seit dem Jahr 2000 ist die die Kaufkraft der Rentner und Rentnerinnen, im Westen um rund 17 Prozent gesunken.

„Die geringe Rentenerhöhung entpuppt sich wegen der steigenden Inflation, die im Februar die Zwei-Prozent-Marke überschritten hat, und den Kostensteigerungen bei Strom, Heizung, Lebensmitteln, Miete sowie im Gesundheitssystem unter dem Strich als Minusrunde“. Der seit 2000 anhaltende Kaufkraftverlust der Rente setzt sich fort. Die Rentnerinnen und Rentner sollen wohl in Zukunft den Gürtel noch enger schnallen. Die Lücke zwischen Arm und Reich wird immer größer. Diese Politik der derzeitigen Regierung, gegen die Schwachen unserer Gesellschaft, ist nicht länger hinnehmbar( und schadet bald ganz Europa)
Es kann und darf nicht sein dass nur auf Kosten der Kleinen gespart wird.

Die anwesenden Senioren der IG Metall bekräftigten ihre Forderung auch nach einer Rückkehr zur dynamischen Rentenanpassung: „Der Riesterfaktor, der Nachhaltigkeitsfaktor und der Nachholfaktor müssen abgeschafft werden“. Sie bewirken, dass die Rentenanpassung stets hinter einer positiven Lohn- und Gehaltsentwicklung zurückbleibt. Es wird auch als ungerecht empfunden, dass die Rentengarantie, die eine Kürzung des Rentenzahlbetrags verhinderte, mit einer jetzt möglichen höheren Rentenanpassung verrechnet wird.

Die Renten müssen wieder direkt und ohne Abzüge an die Entwicklung von (positiven) Lohn- und Gehaltsentwicklungen gekoppelt werden, fordern die IG Metall Senioren. „Damit im Geldbeutel mehr von der Rente übrig bleibt, muss die Politik endlich Gegenmaßnahmen ergreifen. Würden die Kürzungsfaktoren abgeschafft, wäre schon viel erreicht.“ so Schlindwein.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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6 Antworten zu IG Metall Senioren: Rentenerhöhung = Minusrunde

  1. HGR sagt:

    Ab 1. Juli 2013 0,25 Prozent Rentenerhöhung!

    Dazu fünf Monate später:

    BNN WIRTSCHAFT 4. Dezember 2013
    Deutlicher Preisanstieg
    Lebensmittel haben Inflation nach oben gezogen

    „Die Preise für Nahrungsmittel sind in den vergangenen beiden Jahren viel kräftiger gestiegen als die Verbraucherpreise insgesamt. Von Oktober 2011 bis Oktober 2013 verteuerte sich Nahrung

    um 7,6 Prozent,

    wie das Statistische Bundesamt gestern in Wiesbaden berichtete. Die Inflationsrate lag im selben Zeitraum bei 3,3 Prozent. …
    Im November kosteten Nahrungsmittel 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr, im Oktober waren es noch 4,2 Prozent – und im Juli gar 5,7 Prozent.“ …

    Und nun ist mal wieder die Katze aus dem Sack gelassen:

    Nicht nur die Gruppe der Rentner sind die Betrogenen, sondern die deutschen Konsumenten ganz allgemein. Denn einen vollen Inflationsausgleich können beide schon seit langem durch

    die massiven Rentenerhöhungen = besser Almosen

    sowie durch bescheidene = moderate Lohn- und Gehaltssteigerungen nicht mehr erhalten.

    Die deutschen Sozialverbände und die Gewerkschaften lassen sich regelmäßig und wiederholt hinters Licht führen! Die einen durch die Bundesregierung, die anderen durch die Arbeitgeber! 🙁

    Über den starken Anstieg der Energiepreise = Treibstoffe, Strom, Gas, Wasser, Fernwärme
    usw. soll hier nicht unbedingt kommentiert werden!

  2. ghg sagt:

    Eine Rentenerhöhung ist an das Durchschnittseinkommen der arbeitenden Bevölkerung gekoppelt.
    Die Löhne der Beschäftigten sind im letzten Jahr gestiegen und steigen in diesem Jahr.

    Welcher Beschäftigte und welche Einzelgewerkschaft würden sich mit

    einer tariflichen Erhöhung von 0,25 Prozent

    zufriedenstellen lassen?

  3. ghg sagt:

    Bei der nächsten Bundestagswahl müssen die Rentner ein Zeichen setzen.

    Die jetzigen Rentner haben den Wohlstand der BRD geschaffen. Die Bundesregierung gewährt ihnen in Westdeutschland eine lächerliche Rentenerhöhung von 0,25 Prozent.

    Die Rentner müssen jetzt ein Zeichen setzen, indem sie die lachhafte Erhöhung an die beschließende Regierung (Ursula von der Leyen CDU) zurückgeben.
    Ohnehin verschwendet die Bundesregierung (Merkel CDU) weiterhin völlig sinnlos viel Steuergeld = kleines Beispiel Berliner Flughafen!
    Aufklärung kann man sich beim Bund der Steuerzahler holen!

  4. h - z sagt:

    Die Rentner können sich bei Frau von der Leyen (CDU) bedanken.

    Sie wird sicherlich im Wahlkreis Hannover-Süd bei der Bundestagswahl 2013 das Direktmandat holen. Wenn nicht, ist sie über die Landesliste mit dem Spitzenplatz – Platz Nr. 1 – abgesichert.

    So einfach funktioniert Demokratie bei einer Bundestagswahl!

  5. -an-i sagt:

    Nur 5% der Rentner = 1 Million zu mobilisieren wäre doch eine Kleinigkeit, um einen Besuch der politischen „Elite“ in Berlin abzustatten. Wer traut sich zu das zu organisieren?
    Die Gewerkschaften?
    Die müssten so oder so in Berlin streiken und nicht in den Betrieben, weil bisher nur die Politiker die Voraussetzungen schaffen können für ein vernünftiges Miteinander. Tarifpartner sind nur als beliebter „Sandkasten“ für die Belustigung der Politik anzusehen. Die wissen sehr wohl, dass mit jedem Prozent bei der Gehaltserhöhung Unmengen an Steuergeld (Spielgeld) zusätzlich in die unersättliche Kassen gespült wird. Die Parolen über Wachstum kommen nicht von ungefähr…
    Denke nach!

  6. G. H. sagt:

    Ca. 20 Millionen unzufriedene Rentner haben eine starke politische Macht.
    Jeder bestehenden Partei können sie bei Einstimmigkeit sogar zur Regierungsmehrheit verhelfen und so ihre Interessen nicht nur artikulieren, sondern auch politisch durchsetzen.
    Mit einer eigenen Partei könnten sie locker Koalitionsmehrheit erreichen.

    Also jammert weiter, wenn ihr euch nicht zu helfen wisst! 🙁

    Nur: Warum die IG Metall den Senioren nicht den Weg dahin weist, bleibt ihr Geheimnis?

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