sondern diejenigen, die für die Fehlplanungen, sowie die stadtplanerischen Irrungen und Verwirrungen der letzten Jahre verantwortlich zeichnen. An „professionellem“ Stadtmarketing in Form von zahlreichen Gutachten kann es nicht gelegen haben, vielmehr an der Ignoranz derer, die Fakten nicht zur Kentniss nehmen wollten.
von Matthias Menzel
Ein Beispiel gefällig?
aus einem Artikel in den BNN vom 23.6.2005 zum Thema „neue Stadtmitte“ beim Kraichgau-Center im Süden der Stadt:
„Durch die Realisierung des Fachmarktzentrums werde „nicht nur der Kaufkraft-Abfluss aus der Stadt gestoppt”, erklärte CDU-Sprecher Martin Judt, sondern es werde auch der Brettener Süden baulich aufgewertet.
Otto Mansdörfer (Grüne) lobte das neue Zentrum als „Hinwendung der Stadt zu den neuen Strukturwandlungen”.
Für SPD-Sprecher Heinz Lang „macht es Sinn”, in diesem Bereich Handel anzusiedeln, „denn die Stadt ist nicht nur Altstadt und Marktplatz”.
Negativ wertete dagegen Frank Altenstetter (Freie Wähler) die Planungen der Stadt: „Ich bin nicht generell gegen ein Fachmarktzentrum, aber gegen eines, dass sich gegen die bestehenden Strukturen der Altstadt richtet.” Leider gebe es dort nur das bestehende innerstädtische Sortiment. Durch die Aufwertung des Brettener Südens werde zudem „eine gewisse Verödung der Innenstadt billigend in Kauf genommen”, kritisierte Altenstetter.“
Der Gemeinderat hatte sich im Juni 2005 mit einer Gegenstimme und fünf Enthaltungen für die vierte Änderung des Bebauungsplans „St. Johann”, „Gänsbrücke”, „Im Brühl” ausgesprochen. Fünf Jahre später sucht man verzweifelt nach einem „Magneten“ oder „Frequenzbringer“ zur Innenstadtbelebung!
Siehe dazu auch:
—Leserbrief: Brettens neue Mitte
—Ein Stück Wahlkampf
—Widerstand gegen das Fachmarkt-Zentrum
—Einzelhandel wird an die Wand gedrückt
—Auch Gondelsheim gegen Einkaufszentrum
—Die Innenstadt von Bretten, bald eine Geisterstadt?
—Auszug aus der „Raumordnerischen Beurteilung“ des Regierungs-Präsidiums Karslruhe zum geplanten Einkaufszentrum an der Pforzheimer Straße
—Innenstadt muss attraktiver gemacht werden
Brettener Nachrichten am 29. Mai 2013
„Was wir in Bretten brauchen, ist Aufenthaltsqualität“
Fast mit Hinwendung zu persönlicher Nostalgie darf man theoretische Überlegungen von Gewählten – nicht Auserwählten – lesend vernehmen: Heute nette Aussagen des Herrn Wolff über die Zukunft von Bretten auf die Fragen von Redaktionsmitglied Thilo Kampf:
Als seine größten Leistungen werden völlig freiwillige Aufgaben, Freibad- und Hallenbad-Sanierungen sowie das „Anpacken von vielen Brachflächen“, genannt.
Wo besteht da eine Verbindung hin zu allen Brettener Bürgerinnen und Bürgern und zu ihrer Aufenthaltsqualität sowie zu der von Touristen?
Tipp: Der komplette Brettener Gemeinderat sollte einmal einen „Betriebsausflug“ nach Calw und Herrenberg unternehmen und sich vor Ort eine gut funktionierende Aufenthaltsqualität für Touristen abgucken.
Übrigens: Calw hat ca. 23.000 EW und Herrenberg ca. 31.000 Einwohner, sind also mit Bretten ungefähr vergleichbar.
Was hält den Brettener Gemeinderat davon ab, diese beiden Städte zu besichtigen und sich Praxis im Stadtmarketing zu verschaffen?
…“Durch die Aufwertung des Brettener Südens werde zudem „eine gewisse Verödung der Innenstadt billigend in Kauf genommen“, kritisierte Altenstetter.
Die Sprecher der anderen Fraktionen lobten wieder mal alles über den grünen Klee! Und genauso wenig entwickelte sich die Brettener Innenstadt (Altstadt) weiter.
Jahrzehntelang gab es eine ständige RÜCKENTWICKLUNG, weil ganz allgemein bereits eine gezielte und geordnete Entwicklung großflächiger Einzelhandelsbetriebe sowie eine Förderung zur Anhebung des immer noch sehr niedrigen Angebotsniveaus in der Altstadt unterblieben.
@ nn
Die von Ihnen im letzten Satz genannten Akteure hinterlassen stets einen etwas überforderten Eindruck.
In Sitzungen des Gemeinderates werden kritische Wortmeldungen durch mangelndes Dialoginteresse der Beteiligten übergangen.
Beim Sporgassen-Projekt soll irgendwer „Einkaufs-Magnet“ werden. Natürlich nur mit dem Segen des Gremiums.
Unsere Innenstädte stinken vor Langeweile. Empfehlenswert dagegen sind Besuche im Elsass oder in der Schweiz. 🙂
Uhd das wird jetzt noch schlimmer, wenn genau diese “ Fachleute“ etwas mit öffentlichem Kapital bauen wollen um aus Trotz auf ihr Versagen zu reagieren. Da wird wieder alles mögliche und unmögliche schön geredet ohne Hand und Fuß. Schnell wieder verkaufen, rate ich, oder mal den Bürger abstimmen lassen was daraus werden kann. Eines ist für mich aber klar, der Parkplatz darf nun nicht mehr angerührt werden, wenigstens sollten Traditionen erhalten bleiben, und schliesslich kann man bei einem ordentlichen Fest wieder einiges vergessen. Wenn ich OB, Verwaltung und Stadtrat ein Zeugniss schreiben müsste könnte ich nur schreiben: Sie hatten sich stets bemüht!