Mit VDSL und 50.000 kBit/s über Glasfaserleitungen ins Internet in Dürrenbüchig

Bürger erbrachten durch Spenden die Investitionskosten
Die Technik für die neuen schnellen Auffahrten auf die Datenautobahn ins weltweite Netz in Dürrenbüchig steht. Davon konnten sich am vergangenen Freitag nicht nur Oberbürgermeister Martin Wolff und Ortsvorsteher Friedrich Schneider überzeugen, sondern mit ihnen auch viele Einwohner, die zur großen Einweihungsfeier der Bürgerinitiative „DSL für Dürrenbüchig“ erschienen waren. Mit einer Freiluftparty, zu der auch Franz und Regine Frauenhoffer von der gleichnamigen Stiftung sowie Jürgen Herrmann, Geschäftsführer der NeckarCom GmbH als Investor und künftiger Betreiber der Kabelgebundenen superschnellen Breitbandanschlüsse, angereist waren, wurde bei schönem Herbstwetter die neue Technik endlich offiziell freigegeben und der Öffentlichkeit vorgestellt. Franz Frauenhoffer konnte nach einer überzeugenden Demonstration deren Leistungsfähigkeit den Dürrenbüchigern nur gratulieren: während Deutschland im internationalen Vergleich noch in der Regionalliga spielt, „ist Dürrenbüchig heute in die Champions-League aufgestiegen“.

Ortsvorsteher Schneider bezeichnete in seiner Ansprache das Ereignis als historisch und verglich es mit dem Bau der Kraichgaubahn im Jahre 1879. Damals fuhr nach dem Bau der Bahnstrecke Karlsruhe – Eppingen der Zug noch jahrzehntelang an dem kleinen Ort vorbei, bis dann endlich 1906 mit der Einrichtung des Haltepunktes auch Dürrenbüchig an die große weite Welt angeschlossen wurde. Heute ist Dürrenbüchig mit der Stadtbahn sehr gut mit dem öffentlichen Verkehrsnetz verbunden. Im Jahre 1900 erhielt Dürrenbüchig dann das erste Telefon und heute, 111 Jahre danach, die Anbindung mit VDSL über Glasfaser ins weltweite Netz.

Ute Thumm und Volkmar Klünder von der Bürgerinitiative Dürrenbüchig hatten es zuvor in ihrem Rückblick ebenso deutlich gemacht: Mit seinem hartnäckigen „Nein“ in 2009 zu einer Funklösung hat unser Dorf jetzt die gewünschte leistungsfähige Lösung für eine zukunftssichere Anbindung an das weltweite Internet über Glasfaserleitungen erreicht. Jeder Haushalt in Dürrenbüchig könne jetzt mit einer Bandbreite von bis zu 50.000 kBit/sec versorgt werden. Auf private Initiative der Bürger und mit der Franz und Regine Frauenhoffer Stiftung als einem starken und zuverlässigen Partner im Rücken sind in Zusammenarbeit mit der NeckarCom GmbH die superschnellen VDSL- Internetanschlüsse für zunächst über 200 Haushalte entstanden.

Unterstützung erhielt die Bürgerinitiative dabei von der Stadt Bretten mit den Stadtwerken bei der Bauausführung und Überwachung. Die Bürgerinitiative bedankt sich bei allen beteiligten Firmen für die gute Zusammenarbeit. Auch die EnBW hat bei den Dienstbarkeiten für die Grundstücke die Bürgerinitiative Dürrenbüchig unterstützt. Dank gilt auch den Grundstückseigentümern, darunter auch die Stadt Bretten, die die Nutzungsrechte (Dienstbarkeiten) für die erforderlichen Grundstücke kostenlos zu Verfügung gestellt haben.

Die Kosten für die Verlegung des Leerrohres von ca. 400 m wurden ohne öffentliche Zuschüsse aufgebracht. Eine Unterstützung wie in den Stadtteilen Sprantal und Ruit, wo die Stadt Bretten mit Beschluss des Gemeinderates für den DSL-Ausbau jeweils 15.000 € zugeschossen hatte, war in Dürrenbüchig nicht möglich. Hier hat der Stadtteil die gesamten Investitionskosten alleine über die Bürgerinitiative durch Spenden der Einwohner und Firmen aufgebracht. Die Stadt Bretten musste dazu keinen einzigen Cent beisteuern.

So war dem Oberbürgermeister auch seine Freude anzumerken, als er dem kleinen Stadtteil anerkennend konstatierte, es allein aus eigener Kraft geschafft zu haben und hinzufügte, dass man seine Ziele erreichen kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Allen Beteiligten dankte er für ihr Engagement.
Für ihren besonderen Einsatz erhielten Franz und Regine Frauenhoffer und Friedrich Schneider von der Bürgerinitiative Dürrenbüchig ein Geschenk überreicht.
Noch müssen die Dürrenbüchiger sich etwas gedulden -der eine mehr, der andere weniger- bis sie die vorgeführte Leistung auch bei sich zuhause nutzen können. Denn erst nach der Fertigstellung ihrer Technik Ende September 2011 konnte und durfte die NeckarCom die für die Hausanschlüsse beantragten Portierungen bei den bisherigen Versorgern in die Wege leiten. Und hier wäre erfahrungsgemäß Geduld angesagt, so Jürgen Herrmann von der NeckarCom auf entsprechende Nachfrage. Allerdings hatte er auch noch eine Überraschung bereit: Nicht nur die bisher zugesagten 35 Mb/sec sind in Dürrenbüchig möglich, sondern jetzt sogar auch 50 Mb/sec.

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