25 Millionen für Fachmarktzentrum an der Sporgasse

Gemeinderat muss sich am Dienstag zwischen den zwei Projektentwicklern Ten Brinke und Sepa entscheiden
Von unserem Redaktionsmitglied Christina Zäpfel
Bretten. Sepa, Ten Brinke und Newport – die drei Projektentwickler buhlten im Sommer in einer Gemeinderatssitzung um die Gunst, an der Sporgasse und im ehemaligen Kaufhaus Schneider ein neues Einzelhandelszentrum aufzuziehen. Die Firma Newport, die am Karlsruher Marktplatz gerade das neue Kaiser-Karée plant, war relativ schnell aus dem Rennen.
Am kommenden Dienstag müssen sich die Stadträte in öffentlicher Sitzung zwischen den Unternehmen Sepa und Ten Brinke entscheiden. Beide gaben auf Nachfrage der Brettener Nachrichten an, 25 Millionen Euro in die Neugestaltung von Sporgasse und Kaufhaus Schneider investieren zu wollen. In den vergangenen Wochen gab es einen Workshop, zudem wurden die Detailplanung und vor allem die Zahlen in einer nichtöffentlichen Ausschusssitzung erörtert. Nach der Entscheidung für einen Investor am Dienstag muss der Gemeinderat in den nächsten Monaten über einen Bebauungsplan befinden, der die Interessen der Stadt und des Investors unter einen Hut bringt. Doch mit wem wird die Stadt es zu tun bekommen, wenn sie die Planung und den Bau eines neuen Fachmarktzentrums einer Projektentwicklungsfirma überlässt? Die Brettener Nachrichten haben bei den beiden Unternehmen nachgefragt:

Ten Brinke
„Unser Investment für die geplanten Immobilien an der Sporgasse und der Weißhofer Straße wird sich auf 25 Millionen Euro belaufen“, so der Plan des niederländischen Projektentwicklers Ten Brinke. Die Mietverträge sollen laut BNN-Informationen eine Laufzeit von zehn bis 15 Jahren haben. Das Projekt Bretten werde von einer Tochtergesellschaft, der Ten Brinke Bertram Projektentwicklung GmbH, entwickelt und gesteuert. Deren Gesellschafter investieren selbst in die geplanten Gebäude, so Heiko Bertram, einer der Geschäftsführer. „Die durch uns entwickelten Projekte werden von uns komplett finanziert und durch uns baulich realisiert“, so Bertram weiter.

Die Ten Brinke Gruppe tätigt einen Jahresumsatz von etwa 300 Millionen Euro, keine Angaben machte Bertram zum Jahresüberschuss, beschäftigt sind bei Ten Brinke insgesamt 450 Mitarbeiter. Vergleichbare Projekte gebe es in Geißlingen an der Steige, dort entwickele man auf einer Grundfläche von 14 000 Quadratmeter und einer Verkaufsfläche von 8 000 Quadratmetern ein Fachmarktzentrum und plant Ansiedlungen unter anderem von Rewe, Lidl, C&A, Charles Vögele, Ernsting’s family, Mister+Lady, Schuh Graf, Takko und dm. Auch in Brettens Partnerstadt Hemer baut Ten Brinke ein Fachmarktzentrum mit ähnlichen Mietern. Dort will man im Juli 2011 eröffnen.

„Wir übernehmen das gesamte Risiko“ führt Bertram aus. Wir werden das Projekt vom Kauf, über die Projektentwicklung, die Bauherrenschaft, die Investorentätigkeit bis zur Verwaltung aus einer Hand erledigen.“ Langfristig werde man das Fachmarktzentrum an institutionelle Anleger verkaufen, die auf den Unterhalt solcher Immobilien spezialisiert seien. „Wir haben aussichtsreiche Gespräche mit der Stadt Bretten geführt und sind sehr optimistisch“, sagte Bertram.
Sepa
Die Rückkehr von der grünen Wiese ins Herzen der Innenstädte, das sieht man bei der Stuttgarter Firma Sepa Projekt- und Entwicklungsgesellschaft seit einigen Jahren als Trend. Geschäftsführer Jürgen Edelmann spricht im Zusammenhang mit der innerstädtischen Entwicklung in Bretten ebenfalls von einer Gesamtinvestitionssumme von 25 Millionen Euro. Der Projektentwickler werde mit 50 Prozent einstehen, weitere 50 Prozent kämen von externen Investoren.

Über Umsatzzahlen und Jahresüberschuss hat Sepa gegenüber dieser Zeitung keine Auskunft gegeben. 30 Mitarbeiter kümmern sich um die Realisierung der Sepa-Projekte, die in vergleichbarer Form etwa im benachbarten Bruchsal entstehen – dort steht die Rathausgalerie für 22 Millionen Euro kurz vor der Vollendung. In Gaggenau wird für rund 15 Millionen Euro das Murgtal-Center geplant. Ansiedeln werden sich dort ein Rewe-Lebensmittelmarkt, die Drogerie Müller, Schuhe Deichmann, die Fitness-Kette Easy Sports und Apollo Optik.
„Wir verkaufen unsere Pobjekte nach der Realisierung, wir halten keine Immobilien“, erklärt Edelmann das Sepa-Geschäftskonzept. Investoren wie Versicherungen, Fonds oder Pensionskassen sind die Käufer. Sepa schließe Mietverträge von zehn bis 15 Jahren, „unsere Mieter sind zu 80 Prozent überregionale Filialisten“.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert