Gleiche Förderung für alle Kindergärten

Mehr Gerechtigkeit bei städtischen Zuschüssen
Von unserem Redaktionsmitglied Christina Zäpfel
Bretten. Der eine Träger verdient Geld mit seinem Kindergarten, ein anderer muss schauen, wie er einigermaßen kostendeckend über die Runden kommt. Diesen Zustand innerhalb der 18 Brettener Einrichtungen hat der Gemeinderat jetzt zumindest eingedämmt, indem er eine neue, einheitliche Kindergarten- und Krippenförderung beschlossen hat. 252 000 Euro zusätzlich lässt sich die Stadt diese Neuregelung jährlich kosten. Damit wird Bretten im Haushaltsjahr 2012 einschließlich Nachzahlungen für 2011 knapp 5,2 Millionen Euro für die Kleinkindbetreuung ausgeben.

Einstimmig begrüßten die Stadträte die Vereinheitlichung. CDU-Sprecher Michael Nöltner etwa sagte: „Das Geld ist gut investiert. Im Wettbewerb der Einrichtungen untereinander wird sich zeigen, wer mit der selben Förderungen das bessere Angebot macht.“ Karin Gillardon von der FDP/VBU sagte: „Wir müssen ja froh sein, dass sich kirchliche und private Träger um diese wichtige Aufgabe kümmern. Jetzt sind die Weichen richtig gestellt, das eine Weile Ruhe an der Front herrscht.“

Man habe intensive Gespräche mit den Trägern geführt, sagte Bürgermeister Willi Leonhardt und habe „weitestgehende Übereinstimmung“ gefunden über die neue Förderung, die wie folgt aussieht: Alle Kindergartenträger, egal ob kirchlich oder privat, erhalten eine gesetzliche Mindestförderung. Das sind bei Kindergartengruppen 63 Prozent der Betriebsausgaben und bei Krippengruppen 68 Prozent. Darüber hinaus deckt die Stadt 65 Prozent des Defizits der Einrichtungen, und gewährt ihnen damit eine sogenannte Abmangelförderung.

Die Kindertagesstätte Schatzinsel in Dürrenbüchig etwa bekam bisher als einziger freier Träger eine Abmangelförderung von 79 Prozent, wird also in Zukunft mit weniger Geld auskommen müssen. „Wir müssen jetzt erstmal schauen, wie wir in Zukunft die fehlenden Gelder reinholen“, sagte der Vorsitzende des Schatzinsel-Trägervereins, Rafe Harrison, auf Nachfrage. Er ist der Meinung, dass es die Schatzinsel insofern schwerer als andere hat, als es sich bei der Dürrenbüchiger Kindertagesstätte um eine eingruppige Einrichtung handelt. Erschwerend kommt hinzu, dass im kommenden Schuljahr kein Kind eingeschult wird, trotzdem aber neue Kinder erwartet werden.

Die bisherige Praxis, so auch die Sitzungsvorlage, habe dazu geführt, dass, je nach Struktur einer Einrichtung, beispielsweise je nachdem wie viele Krippengruppen vorhanden sind, einzelne Träger profitierten und andere finanziell über Gebühr belastet wurden. „Alle Einrichtungen sind jetzt aufgefordert, ihre Ausgaben zu durchforsten, um mit der neuen Förderung auszukommen“, sagte Leonhardt.

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