Das Defizit fällt geringer aus

Weniger Zuschuss für Krankenhäuser des Kreises / Neuer Standort für Rechbergklinik?
Bruchsal/Bretten (madl). Besser als geplant fällt der Jahresabschluss der gemeinnützigen GmbH für die Landkreiskliniken Bruchsal und Bretten aus. Der kalkulierte Zuschussbedarf von 6,4 reduzierte sich auf 5,3 Millionen Euro. Die Zahlen präsentierte Susanne Jansen von der Regionalen Kliniken Holding bei der Aufsichtsratssitzung gestern in Bruchsal. Sie stellte den Kreisräten auch die aktuellen Belegungen vor, die für die beiden Häuser unterschiedlich ausfallen. Bretten bekommt das Prädikat „verhalten“ – bis Mai wurden 15 Fälle weniger als im Jahr davor verzeichnet. In Bruchsal gibt es hingegen 126 Fälle mehr als 2009. In beiden Häusern fehlen allerdings Abrechnungspunkte, was unter anderem mit der „Infektlage“ begründet wird – der Winter war nicht so, dass viele Patienten mit schweren Erkältungen und Infekten hätten stationär aufgenommen werden müssen. „Das gilt in unserem ganzen Verbund“, sagte Susanne Jansen. Die Holding betreibt Kliniken im Enzkreis sowie in Stadt und Kreis Ludwigsburg. Ein besseres Zwischenergebnis verhagelte der Bruchsaler Klinik der Ärztestreik im Mai: „Durch eine Streikwoche fehlen circa 135 Fälle.“

In der 2009 wieder eröffneten Geburtshilfe in Bretten haben 2010 bislang 184 Kinder das Licht der Welt erblickt. Das läuft auf ähnliche Gesamtzahlen wie im Vorjahr hinaus.
Für die Brettener Rechbergklinik laufen Gespräche zur Ansiedlung von Honorarärzten, um das Leistungsspektrum des Hauses zu erweitern – ganz oben auf der Liste steht ein Orthopäde (siehe auch „Angemerkt“).

Für das Krankenhaus in Bruchsal wird seit Jahren über ein Ärztehaus diskutiert, in dem niedergelasssene Mediziner vor allem jener Disziplinen praktizieren sollen, über die die Klinik nicht verfügt. Als Bauherr ist bislang die Holding im Gespräch, die allerdings ohne feste Vereinbarungen mit Ärzten nicht tiefer in die Planung einsteigen möchte. Auch hier laufen vielfältige Gespräche.
Während für das Bruchsaler Krankenhaus feststeht, dass im September mit dem Umbau der zentralen Notaufnahme begonnen werden wird, ist aktuell noch offen, wie es in Bretten weiter geht. Sicher scheint nur, dass ein Neubau angestrebt wird. Die bisherige Option, ein entsprechendes Gebäude in der Nähe des bestehenden hochzuziehen, ist indes nicht mehr die einzige.
Seit wenigen Wochen, so Landrat Christoph Schnaudigel, ist auch das ehemalige Fibron-Gelände im Gespräch. Während der Sommerferien soll untersucht werden, ob es gegebenenfalls auch für die „neue“ Rechbergklinik in Frage kommt. Auf dem Areal ist aktuell ein Altenpflegeheim in Planung.

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5 Antworten zu Das Defizit fällt geringer aus

  1. ut. rsl. sagt:

    Die Zukunft von Krankenhäusern wird vom Qualitätswettbewerb abhängen,

    nicht von der Kostenführerschaft – „das Defizit fällt geringer aus“ -.

    Die Ärzte sind mehr, das Pflegepersonal weniger geworden. Vom Waren- und Materialeinkauf bis zur Diagnostik müssen die Kliniken mehr kooperieren

    und strategische Allianzen bilden (Bretten – Bruchsal).

    Die Verweildauer muss weiter gesenkt werden.

    Doch der Patient muss stets im Mittelpunkt bleiben.

  2. Chr./Leh. sagt:

    2008 nach 2009 – 0,5 Mio € = + 8,6% besser
    2007 nach 2008 + 1,2 Mio € = – 26,1% schlechter
    2007 nach 2009 + 0,7 Mio € = + 15,2% besser

    Ein jährlicher Defizitabbau um 8,6 Prozent ist nichts Besonderes. Damit wurde nicht einmal annähernd das „gute“ Ergebnis 2007 erreicht, das um 15,2 Prozent besser war als das von 2009. Das Defizit stieg von 2007 nach 2008 um 26,1 Prozent = schlechtester Wert der letzten drei Jahre.

  3. Gis./Br. sagt:

    Das Jahr 2009 war das erste Jahr im Verbund.

    Die drei letzten negativen Jahresergebnisse:
    2009 5,3 Mio € = – 0,5 Mio €
    2008 5,8 Mio € = + 1,2 Mio €
    2007 4,6 Mio €

  4. ulrich sagt:

    5,3 Millionen = 5.300.000 Euro Verlust für die Kreiskrankenhäuser Bretten und Bruchsal insgesamt!

    Wie hoch ist der Verlust am KKH Bretten und am KKH Bruchsal?

    Bis hierhin eine vorzügliche und transparente Öffentlichkeitsarbeit = public relations?

  5. klausT. sagt:

    Das alte allzu durchsichtige Darstellungsspielchen:

    Planzahl Ergebnis 2009 im Vergleich zur Ergebniszahl 2009. Sagt mir gar nichts!

    Von wesentlich besserem, weil ehrlicherem Jahresvergleich Ergebnis 2008 zum Ergebnis 2009 ist zu berichten!

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