Offener Brief des Oberbürgermeisters

Jugendschutz in Gaststätten – und zu örtlichen Festen. Vermeidung von Alkoholmissbrauch

Sehr geehrte GaststättenbetreiberInnen und Vereinsvorstände,
es ist wichtig, dass Jugendliche einen vernünftigen, behutsamen und verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol lernen und so spät wie möglich beginnen, mit Alkohol zu „experimentieren“.
Denn: In der Pubertät sind sie mit vielfältigen Anforderungen konfrontiert. Dazu gehören die Suche nach der eigenen Identität und der Aufbau von Beziehungen. Auch mit der Berufswahl und der Ausbildung müssen sie sich aktiv auseinandersetzen. Ein übermäßiger Alkoholkonsum behindert Jugendliche dabei, diese Entwicklungsaufgaben erfolgreich zu bewältigen.
Wie aus verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen und deren Veröffentlichungen zu entnehmen ist, nimmt der Alkoholmissbrauch durch Jugendliche im Alter von 14 bis 18 bundesweit enorm zu.
Auch in Bretten ist dies zu beobachten und erstmals durch den Einsatz der Jugendschutzteams des Landkreises Karlsruhe auf dem Peter- und-Paul –Fest 2007 mit Zahlen belegt worden.

Im Rahmen der Lokalen Agenda 21 befasst sich seit Jahren der Fachlenkungskreis „Sicherheit und Ordnung“ gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Sucht- und Gewaltprävention“ schwerpunktmäßig mit Möglichkeiten des Gegensteuerns hinsichtlich der Sucht- und Gewaltprobleme bei Jugendlichen. Aus diesen Gremien wurde angeregt, sich ergänzend zum einmal jährlichen Einsatz der o. g. Jugendschutzteams auch an die ortsansässigen Gaststättenbetreiber und Vereinsvorstände zu wenden, um mit diesen gemeinsam eine ganzjährige Aktion im Kampf gegen den Alkoholmissbrauch durch Jugendliche möglicherweise ins Leben rufen zu können.

Als Oberbürgermeister unterstütze ich diesen Vorstoß und bitte Sie um Ihre Unterstützung. Wie könnte Ihre Mitwirkung aussehen?
Wir alle wissen, dass Sie, als Betreiber einer Gaststätte, Vereinsgaststätte oder als Veranstalter eines Festes, grundsätzlich zur Einhaltung des Jugendschutzgesetzes verpflichtet sind.
Wäre es aber darüber hinaus nicht möglich als freiwillige Geste zum Jugendschutz eine breitere Palette an alkoholfreien und kostengünstigeren Getränken im Vergleich zu alkoholischen anzubieten oder das Getränkeangebot durch attraktive alkoholfreie Longdrinks sogar zu erweitern?

Wenn Sie sich an dieser Aktion beteiligen möchten oder andere Anregungen zu diesem Thema haben, können Sie sich mit Frau Franz, Ordnungsamt – Tel. 07252/921 300, oder Herrn Strauß, Sozialberatungsstelle -Tel. 07252/921 505 in Verbindung setzen.

Über eine zahlreiche Mitwirkung Ihrerseits würde ich mich freuen, zumal inzwischen die allgemeine „Feschtles –Zeit“ und ganz besonders die Vorbereitungen zum Peter–und-Paul–Fest begonnen haben.
Vielleicht können wir so gemeinsam auch einen Beitrag leisten, um die Bilanz der Jugendschutzteams, die zum diesjährigen Peter –und Paul Fest wieder am Freitag und Samstag im Einsatz sind, hinsichtlich der „Nicht-Feststellung“ von alkoholisierten Kindern und Jugendlichen maßgeblich zu verbessern.

Mit freundlichen Grüßen
Martin Wolff

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4 Antworten zu Offener Brief des Oberbürgermeisters

  1. -fc- sagt:

    „…nimmt der Alkoholmissbrauch durch Jugendliche im Alter von 14 bis 18 bundesweit enorm zu.“

    Lobenswerte Bemühungen von Herrn OB Wolff, obwohl hier nur die Symptome und nicht die Ursachen bekämpft werden können. Da die Jugend in diesem Alter bereits Lesen und einiges verstehen kann, sieht sie keine Perspektiven für ihre Zukunft. Vor allem sind sie in diesem Alter zum großen Teil noch nicht von der Denkweise der „geistigen Führerschaft“ infiziert.
    Wenn sie sich noch die Tatsache vorstellen, dass – „Der Zweck menschlichen Lebens ist, zu gedeihen und glücklich zu leben. Aufgabe der Gesellschaft ist, die Bedingungen zu garantieren, die es allen Menschen erlauben, dieses Wohlergehen und Glück zu erreichen.“ – dann ist eine vernünftige Antwort auf nachfolgende Fragen nicht möglich:

    Wie sollen sie die von Politikern verursachten Schulden jemals zurückzahlen?
    Was sollen sie von den Parteien halten, die kein integriertes Denken (außer der Parteipolitik!) für ein menschenwürdiges Dasein an den Tag bringen?
    Wie ist das mit den Kirchenvertretern und Sektenführern mit allen Skandalen?
    Wie sollen Sie die Banken vor dem Untergang ein weiteres mal retten?
    Wie viel Papiergeld (ohne Gegenwert) muss noch gedruckt werden, bis der Letzte den Spekulationsblödsinn begriffen hat?
    Was sollen sie von ihren Lehrern halten, die die Schule in ihrem Leben nie verlassen haben und trotzdem das richtige Leben erklären sollen?
    Wie sollen sie mit der Tatsache umgehen, dass nicht nur ihre Eltern immer mehr arbeiten müssen um immer weniger zu haben?
    Wie soll man das Harz IV Gesetz mit gesundem Menschenverstand nachvollziehen?
    Wie sollen sie den Lug und Betrug richtig einordnen, weil der Betrogene immer besser sein muss als der Betrüger – sonst würde es sich nicht lohnen zu betrügen?!
    Es gibt noch viele andere Fragen, und das sind auch die Ursachen für das Abgleiten in den Drogenmissbrauch – von Alkohol bis Zigaretten.

    Keine zufriedenstellende Antwort – keine Perspektive.
    Es sie denn, die Realität und Ehrlichkeit bilden die Grundlage für zukünftiges Handeln.

  2. pr.ist- sagt:

    Die Brettener Woche erschien vor der Pressemitteilung!
    So konnte die „linke Hand“ (Brettener Woche) nicht wissen, was die „rechte Hand“ (OB Wolff) vorhatte.
    Bedauerlich!

  3. hape sagt:

    In diesem Winter haben wir in Bretten ein skandinavisches Dorf. Das dauert von Ende November bis zum 30.Januar 2011.
    Dort gibt es dann, laut Brettener Woche vom 16.6.10, immer Glühwein skandinavischer Art.
    „Der ist etwas stärker“, steht da geschrieben.

  4. qt sagt:

    Ein begrüßenswertes Vorhaben von OB Wolff!

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