Leserbrief: „Rigoroser Kahlschlag an der B 35“

Zur Rodungsaktion an der Bundesstraße 35 in Bretten, Gondelsheim und Bruchsal:
Eigentlich gingen die „Pflegemaßnahmen“ entlang der B 35 relativ schnell über die Bühne. Kaum neigte sich der lange und schneereiche Winter langsam dem Ende entgegen, rückten die Männer in Orange an, um die Gehölze entlang dieser Straße zu „pflegen“. Was aber bot sich den erschrockenen und empörten Beobachtern, die sich mit Herzblut um den Erhalt der kraichgautypischen Landschaft durch Neuanlage von Hecken und Pflanzen von Hochstammbäumen bemühen?

Stellenweise rigoroser Kahlschlag von gesunden, hoch gewachsenen Bäumen, deren Abholzung als reine „Pelletsgewinnungsmaßnahme“ einzuordnen ist und die keinesfalls als Rechtfertigung für den Schutz des Straßenverkehrs herhalten kann. Und das in Zeiten des Klimawandels, wo jeder Baum, zumal entlang der viel befahrenen Straßen, zur Reduzierung der CO2-Abgase beiträgt! Man fragt sich nur, wie andere Landkreise es schaffen, das Straßenbegleitgrün über Jahre so zu pflegen, dass der Verkehr nicht gefährdet wird, aber dennoch die bekannten positiven Eigenschaften von Heckenstreifen erhalten bleiben!

Wie entstehen eigentlich Baumalleen? Warum wurde so lange bis zur jetzigen Durchführung dieser „Pflegemaßnahme“ gewartet? Warum verfügte das Straßenbauamt keine schachbrettartige Bearbeitung? Warum hört man von Mitarbeitern der Straßenbauämter: „So hätten wir das nicht gemacht?“ Warum gab es keine Möglichkeit einer wesentlich sanfteren und dadurch nachhaltigen Bearbeitung?

Die Naturschutzverbände fordern deshalb als Konsequenz aus diesem Kahlschlag, dass zukünftige Maßnahmen mit ihnen abgesprochen und so radikal jedenfalls nicht mehr durchgeführt werden!

Nabu Kreisverband Karlsruhe
Hans-Otto Gässler
Max-von-Laue-Straße 51
Bretten

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Eine Antwort zu Leserbrief: „Rigoroser Kahlschlag an der B 35“

  1. Fragezeichen sagt:

    Ist die „Abholzung als reine „Pelletsgewinnungsmaßnahme“ einzuordnen“…..

    Wer hat den Auftrag für diesen Kahlhieb erteilt? Die Regierungspräsidien oder gar die Landesregierung? Welche Firma erhielt so – von Amts wegen – den kostenlosen Rohstoff (Holz) für ihre Pelletsproduktion ? Wie viel Gewinn macht diese Firma mit diesem Naturfrevel? Wie viel davon fließt als Spende in die Kassen irgendwelcher Parteien?
    Fragen auf die der steuerzahlende Bürger von „seinen“ Volksvertretern wohl nie eine Antwort bekommen wird!

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