Eine Frage der Fairness

von Matthias Menzel
Haben Sie schon gehört, der Neue soll…, hat…, wird…!
So oder so ähnlich brodelt derzeit die Gerüchteküche um den neuen Brettener Oberbürgermeister. An vermeintlichem Insiderwissen, vertraulichen Informationen (ich darf das eigentlich nicht sagen, aber..), Halbwahrheiten und blanken Vermutungen mangelt es nicht. Ob es um das neue Dienstzimmer, das Auto, das Gehalt des OB, oder einfach um Gassengeflüster geht, die Themen sind so vielfältig wie die Intentionen derjenigen, die sie verbreiten.

Der „Neue“ ist gerade einmal einen Monat im Amt, wie ihn also schon beurteilen? Dazu muss man sich fairerweise die Aufgabe, die ihn in Bretten erwartet, ein wenig näher betrachten.
Das Aufgabenspektrum eines OB geht über die Lösung praktisch aller städtischen Probleme, wie Innenstadtentwicklung, Verkehrsplanungen, Finanzen, noch weit hinaus. Er ist ebenso Dienstvorgesetzter aller Gemeindemitarbeiter, er ist Vorsitzender des Gemeinderates, er ist gesetzlicher Vertreter der Gemeinde, um nur einige „offizielle“ Dienstaufgaben zu nennen. Bei einem „Neuen“ kommt noch die Mammutaufgabe hinzu, in möglichst kurzer Zeit, bei möglichst vielen, wenn nicht bei allen Vereinen, Parteien und Bürgergruppierungen seinen Antrittsbesuch zu machen. Und das möglichst in einer „politisch“ korrekten Reihenfolge! Nicht fehlen dürfte auch die sicherlich täglich wachsende „Wunschliste“ der Bürger und Vereine, die selbstverständlich zeitnahe Beantwortung erwarten.

Wie das alles in einem Monat zu schaffen ist und alle und jeden bereits jetzt zufriedenzustellen ?
Die Antwort überlasse ich gerne Ihnen, lieber Leser! Es gibt sicherlich ungeduldige unter Ihnen, die bereits heute einen voll „funktionsfähigen“ OB erwarten, aber obwohl Geduld nicht zu meinen Stärken zählt, plädiere ich für ein wenig mehr davon. Geben wir dem „Neuen“ die Chance, sich in der schwierigen Phase der Einarbeitung und des Kennenlernens in Bretten zurechtzufinden, ohne Begleitung von Störfeuer aus der Gerüchte- oder Neidküche.
Nach den obligatorischen „100-Tagen“ sollten wir ein wenig mehr über das „soll…,hat…,wird…“ unseres neuen Stadtoberhauptes wissen und solange plädiere ich aus Gründen der Fairness, für eine „Feuerpause“!

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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7 Antworten zu Eine Frage der Fairness

  1. Jörg sagt:

    Dauerbrenner Verkehrsplanung und Innenstadtentwicklung?
    Und weitere überflüssige Gutachten!
    Weil (fast) alles in Bretten so „unfertig“ aussieht!

  2. Herb. Kl. sagt:

    BNN 19. März 2009
    Brettens Schuldenberg wird weiter abgetragen
    Doppelhaushalt 2009/2010 mit ungewissen Aussagen für das kommende Jahr von Gemeinderat beschlossen

    …“Zwar werden keine neuen Kredite aufgenommen.“…

    Das wurde so für den aktuellen Doppelhaushalt 2009/2010 berichtet. Es war die einzige Anmerkung zu Krediten.

  3. fr-anton sagt:

    Bei allem Verständnis für die ersten 100 Tage, aber bei der „Schneider Geschichte“ kann ich mich nicht zurückhalten. Wenn das so weiter geht, haben wir bis in hundert Tagen mindestens drei „eigene Firmen“. Das gehört nicht unter die Rubrik RAHMENBEDINGUNGEN.

    Beim Kaufhaus Schneider haben die Steuergelder überhaupt nichts verloren. Auch nicht in Form einer Bürgschaften für die Kommunalbau GmbH und schon gar nicht auf Kredit. Das nenne ich eine Klientelpolitik. Gestern Hotels, heute Einzelhandel und die Vergangenheit ist im Industriegebiet Gölshausen täglich präsent. An Morgen will ich gar nicht denken. Bitte nicht nach dem Motto – Haftungsausschluss: wir entscheiden und die anderen bezahlen.

    Die richtige Rechnung wird allerdings vom Mr. Market präsentiert – viele kommunistischen Länder haben ihre Erfahrung bereits gemacht.

  4. Lars sagt:

    „Klatsch ist eine gesprochene Zeitung für Analphabeten der Fairness.“

  5. Herb. Kl. sagt:

    Übrigens
    Fairness gilt für beide Seiten.

  6. Herb. Kl. sagt:

    Was wäre denn fair daran, den Brettener Steuerzahlern einen Kredit von ca. 2.500.000 bis 3.000.000 € aufzuhalsen?

  7. Bor. sagt:

    Wie lange eigentlich noch Innenstadtentwicklung und Verkehrsplanungen?

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