Über Funk auf die Datenautobahn?

OB will rasche Verbesserung des Internet-Anschlusses
Nur einer machte einen Kostenvoranschlag
Bretten (ba). Sämtliche Anbieter leitungsgebundener Internet-Anschlüsse, die von der Stadt Bretten angesprochen worden sind, haben sich bisher geweigert, einen bindenden Kostenvoranschlag für die für die adäquate Internet-Versorgung von Dürrenbüchig, Sprantal und Ruit abzugeben. Das teilt die Brettener Stadtverwaltung mit.

Der Gemeinderat hatte sich in seiner Sitzung vom 31. März, in der auch Sprecher verschiedener Firmen zu Wort kamen und ihre Angebote in schillernden Farben priesen, mit der unzureichenden Internet-Anbindung der genannten Stadtteile beschäftigt. Stadtplanungsamt und Wirtschaftsförderung haben sich danach intensiv um detaillierte Angebote gekümmert, berichtet die Stadtverwaltung – ohne großen Erfolg. Die Telekom etwa berufe sich darauf, dass die Bundesnetzagentur Ende März neue Entgelte für den Zugang zur „Teilnehmeranschlussleitung“ (die so genannt „letzte Meile“ zum Kunden) beschlossen hat, die geringer als die bisherigen sind, so dass sie ihre bisherige Kostenstruktur überarbeiten müsse. Das würde sich auf alle Anbieter, die mit Telekom kooperieren auswirken.

Hinzu kommt, dass die Bundesnetzagentur alle Marktteilnehmer – und das sind rund 4 000 – aufgefordert hat, sich bis zum 1. Juli an Konsultationen zum Thema Breitbandversorgung zu beteiligen.
„Bis die ausgewertet und entscheidungsreif sind gehen Monate, wenn nicht Jahre ins Land“, kommentiert Oberbürgermeister Paul Metzger, der eine rasche Lösung anmahnt.

Von der Problematik der Durchleitungsentgelte nicht betroffen sind die nicht an Kabel gebundene, sondern auf Funk gegründeten technischen Lösungen zur Internet-Versorgung. In der Gemeinderatssitzung stellte auch die Firma skytron aus Keltern solch eine Lösung vor. Sie sei auch der einzige Anbieter, der bis jetzt eine verbindliche Kostenkalkulation zur Verfügung gestellt hat, verlautet aus dem Rathaus.
Die je nach Leistung individuell gestaffelten Flatrate-Tarife zwischen einem und 50 MB liegen im Durchschnitt der üblichen Anbieter, heißt es weiter. Außerdem sichere die Firma eine Realisierung innerhalb von drei Monaten nach Auftragserteilung und Klärung der Standorte für die Sendeanlagen zu. Im Falle Dürrenbüchig und Sprantal gebe es schon jetzt entsprechende Möglichkeiten. In Dürrenbüchig könnte man an den bestehenden Telemaxx-Knoten anbinden. Sprantal würde von Neulingen-Nussbaum aus angebunden, da diese Kommune dazu neige, sich für skytron zu entscheiden.

Er wolle möglichst rasch zu einer Lösung kommen, erklärte Oberbürgermeister Paul Metzger und küdigte an, er werde dem Ältestenrat vorschlagen, schon für die Gemeinderatssitzung vom 23. Juni einen entsprechenden Punkt in die Tagesordnung aufzunehmen. Da würde ein Vertreter der Firma skytron sein System noch einmal vorstellen und Fragen beantworten.

„Schon jetzt ist klar, dass die bei der skytron-Lösung anfallenden Investitionskosten seitens der Stadt viel geringer sind als die bisher von den leitungsgebundenen Anbietern geforderten – ganz abgesehen von der sehr kurzen, konkreten Realisierung. Wenn wir rasch die unterversorgten Stadtteile optimal mit Internet versorgen wollen, müssen wir uns ernsthaft mit dem skytron-Angebot auseinander-setzen“, so OB Metzger

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4 Antworten zu Über Funk auf die Datenautobahn?

  1. Goofi82 sagt:

    Hallo,

    also ich habe mich mal über Skytron ein wenig schlau gemacht. Im Internet gibt es genügend Forumeinträge die darüber mecker. Ich sag nur soviel: „Bitte keine Versuche mit uns, die Oberen werden gut dastehen, denn es wird dann DSL geben, und wir das Volk dürfen uns dann damit rumärgern“. Bei uns in Dürrenbüchig wäre es recht einfach die Leitungen zu legen. Daher wundert es mich das man es auf so eine art versucht. Wir hätten ca. 200 – 300 meter bis zum Verteiler und wären dann alle mit einer sauberen Leitung bedient. Daher die BITTE an unsere Oberen, bitte lasst die Leitungen verlegen, im Notfall stell ich mich selber hin und grab den Graben den man dazu brauch. Zur Info, Glasfaser liegt an der Bahnstrecke, der Verteiler dürfte in der Dürrenbüchigerstr. auffahrt zum neuen Baugebiet sein.

    Ich hoffe wir kriegen es noch dieses Jahr.

    Grüße

  2. RL sagt:

    Also ich hatte in Keltern 100Mbit (ja sowas gibt es wirklich auch für Privatleute). Und hier in Gölshausen muss man sich mit DSL 2000 begnügen. Das ist schon ein herber abstieg… Aber bevor man sich mit Skytron einlässt und wenigstens irgendwo im Dorf noch DSL hat, dann kann ich die Alternative Freifunk.net empfehlen. Sehr kostengünstig und in Stuttgart läufts wunderbar. Man brauch nur etwas Zusammenhalt unter den Usern im Dorf http://stuttgart.albi.info/
    Wer braucht Konzerne und Politiker. Einfach miteinander reden und das eigene WLAN mesh aufmachen…

  3. mm sagt:

    das wäre eine Frage bei der Gemeinderatssitzung wert gewesen. Die ahnungslosen Blicke der Gr’s und des Ober-Counter-Strikers hätte ich gerne gesehen 🙂
    Aber Spass beiseite, es wird sehr zwiespältig über die Qualität berichtet, Standort der Antenne scheint kritisch zu sein, Netz fällt öfter ganz aus, etc. Skytron gibts auch nur im Großraum Pforzheim.

  4. RL sagt:

    Was für ein Ping hat man da bei Counterstrike CSS mit Skytron im Gegensatz zu DSL? Kann da einer was dazu sagen?

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