Maulbronner hoffen auf Rettung der Firma MWK

MAULBRONN. „Die Firma ist noch nicht tot, sie hat schon eine Insolvenz überlebt“, sagt Maulbronns Bürgermeister Andreas Felchle zu PZ-news, einen Tag, nachdem bekannt wurde, dass das Traditionsunternehmen MWK im Herzen der Klosterstadt einen Insolvenzantrag gestellt hat. In Maulbronn hat diese Nachricht gemischte Gefühle hervorgerufen.
Von Carolin Ulbrich
Für die meisten hat das Unternehmen, das seit 1913 in Maulbronn unter dem Namen „Schenk“ bekannt ist, eine große Bedeutung für die Stadt – schon alleine aufgrund der 330 Arbeitsplätze am Standort.

Abgase nerven die Menschen
Doch auch wenn die Fabrik das Stadtbild prägt, verbinden nicht alle nur Positives mit ihr: Der Ur-Maulbronner, Buchhändler Klaus Krüger, erklärt: „Unter der schwefeligen Säure, die dort austritt, leiden die Menschen, und auch die Klostermauern gehen kaputt.“ Doch trotz Geruchs- und Lärmbelästigung gehöre das Unternehmen einfach zur Stadt. Ein Mitarbeiter der Firma meint: „Uns war klar, dass es nicht mehr so gut aussieht. Aber ich hätte nie gedacht, dass das jetzt so schnell geht.“ Bereits seit Januar 2009 herrscht am Standort in Maulbronn Kurzarbeit. „Es sind ja nicht nur die 330 Mitarbeiter betroffen, wenn man ihre Familienangehörigen mitrechnet dann trifft eine mögliche Schließung über 1000 Menschen“, meint er.

Bürgermeister warnt vor Panik
Bürgermeister Felchle hat hingegen noch Hoffnung für das Unternehmen und warnt ausdrücklich davor, in Panik zu geraten. „Ich glaube, dass sich wieder ein Investor für den Betrieb finden lässt“, sagt er. „Wir haben einen Patienten, der hat ein ernsthafte Krankheit, und wir müssen jetzt alles dafür tun, ihn wieder fit zu machen“, meint er. Allerdings: Die Stadt könne nicht viel dazu beitragen. „Wir bekommen keinen Cent Gewerbesteuer von MWK, und über die Hälfte der Arbeiter kommt nicht aus Maulbronn, sondern pendelt aus den umliegenden Gemeinden hier her“, sagt Felchle. Trotzdem: „Wenn wir etwas tun können, wie zum Beispiel bestimmte Rahmenbedingungen schaffen, dann werden wir das auch machen“, so der Bürgermeister.

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2 Antworten zu Maulbronner hoffen auf Rettung der Firma MWK

  1. Kai Födisch sagt:

    Ich wünsch euch viel Glück und hoffe, dass es dort weiter geht. Habe selbst dort gelernt und die Ausbildung da war sehr gut und Beispiellos.

    Gruss Kai

    (ehemals Formenbau bis Dez. 2006 )

  2. fr. ga. sagt:

    Von Maulbronns Bürgermeister kommt wie selbstverständlich die große (verbale) Hilfe für die 330 Beschäftigten, auch wenn über die Hälfte der Belegschaft nicht aus Maulbronn kommt! 🙂

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