Grüne: Wannen-Tunnel löst Verkehrsprobleme

Diskussionsveranstaltung im „Simmelturm“
„Eine Südwestumfahrung bringt für die östliche Kernstadt nichts“
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Über die Verkehrsverhältnisse in der östlichen Kernstadt diskutierten zahlreiche Anlieger der Georg-Wörner-Straße sowie weitere interessierte Bürger auf Einladung der Gemeinderatsfraktion der Brettener Grünen. Gut 25 Interessierte waren am Freitagabend in den Saal des Gasthauses „Simmelturm“ gekommen, wo sie von Fraktionssprecher Otto Mansdörfer begrüßt wurden.

In seinem einleitenden Vortrag stellte Mansdörfer, im Hauptberuf Stadtentwicklungsplaner, die Daten der aktuellen Verkehrszählung vor, aufbereitet mit Hilfe von Plänen und Farbdarstellungen. Dabei zeigte er auf, dass die Öffnung der Georg-Wörner-Straße zu wesentlichen Verkehrsverschiebungen geführt habe.
Das Grundproblem bleibe, sagte Mansdörfer, dass sich täglich eine große Verkehrsmenge aus Norden, Nordosten und Osten einen Weg in den Brettener Süden suche – und zwar durch die Wohnstraßen der östlichen Kernstadt. In der Verkehrs-Entwicklungsplanung betrachte man heute etwa 4 000 bis 5 000 Fahrzeuge in 24 Stunden als „verträglich mit den sozialen Funktionen einer Straße“. Mehrere Wohnstraßen im Brettener Osten lägen aber beim Doppelten.

Um Abhilfe zu schaffen, schlagen die Grünen den Bau eines tief liegenden Wannen-Tunnels von etwa 700 Meter Länge vor, in dem diese belastenden Verkehrsströme „sinnvoll zusammengefasst“ werden könnten. Der Tunnel solle am Fuß des Wannenwegs beginnen und im alten Rosengarten, neben der Stadtbahnhaltestelle Schulzentrum, wieder ans Tageslicht kommen. Damit ließen sich etwa 18 000 Fahrzeuge täglich aus den Wohngebieten herausnehmen. Mansdörfer betonte, dass diese Verkehrslösung einen Zeithorizont von „mindestens zehn bis 15 Jahren“ habe und „noch große Anstrengungen aller politischen Kräfte“ erfordere. Er warnte vor Südwest-Umgehungen für die Kernstadt: „Eine Südwestumfahrung bringt für die östliche Kernstadt absolut nichts.“ Die Tunnel-Pläne wurden von der Versammlung mit Interesse aufgenommen.

Mehrere Anlieger der Georg-Wörner-Straße schilderten eindrücklich die Belastungen seit der Öffnung der Straße in beide Richtungen. Aufgrund der vorhandenen Torfschichten im Untergrund der früher feuchten Talaue seien vor allem Erschütterungen in den Häusern viel stärker spürbar als früher. Gebäudeschäden nähmen zu. Vor allem in verkehrsschwachen Zeiten würde „gerast“ – und das Durchfahrverbot für Lastwagen werde nicht eingehalten.

Mehrere Diskussionsteilnehmer wiesen darauf hin, dass sie mit anderen Wohngebieten gleichbehandelt werden wollen: „Wir wissen, dass auch wir in unserer Straße eine gewisse Menge an Verkehr tragen müssen“, sagte ein Anlieger. Kritisiert wurde die Verkehrsreduzierung in der Wanne zu Lasten der Georg-Wörner-Straße, die laut Mansdörfer in der Verkehrszählung 2008 nachgewiesen sei.
Auf großes Interesse stießen Vorschläge für Sofortmaßnahmen in der Georg-Wörner-Straße: So könnten an beiden Fußgängerüberwegen Rotampeln installiert werden, gekoppelt mit Tempo-30-Messpunkten. Man könne auch die Einmündung Friedrichstraße/Ölmühle zu einem Minikreisel umbauen. Das Grundprinzip müsse sein, die Straße fürs Durchfahren unattraktiv zu machen. Ihr Status als Landesstraße mache aber Eingriffe nicht einfach.

Die Bürgerinitiative Georg-Wörner-Straße kündigte an, sich in den nächsten Monaten bürgerschaftlich in alle Verkehrsfragen in der Stadt tatkräftig einzubringen.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

5 Antworten zu Grüne: Wannen-Tunnel löst Verkehrsprobleme

  1. n.n. sagt:

    Diese Antwort dieses Grünen-Politikers wundert mich nicht mehr, denn wer auf einer Veranstaltung zur damals anstehenden Süd-West Umfahrung öffentlich gesagt hat, wer Ruhe haben will und es in Bretten ihm nicht ruhig genug sei, der solle doch nach Landshausen ziehen da sei es ruhig! und das noch mit Verbingung der Klagen der Bewohner eines Wohngebietes die über den unmöglichen Durchgangsverkehr und Lärm auch nachts klagten! Jetzt meint er alle Gebiete, Kerngebiete, Gewerbegebiete u. Wohngebiete gleich schlimm mit dem Verkehr einer Landesstraße zu belasten sei ganz toll. Solche Leute sollten mit Metzger aufhören.

  2. Fragezeichen sagt:

    „ … schlagen die Grünen den Bau eines tief liegenden Wannen-Tunnels von etwa 700 Meter Länge vor, in dem diese belastenden Verkehrsströme „sinnvoll zusammengefasst“ werden könnten.“

    Wo – bitte schön – Herr Mansdörfer werden die Kamine für die Tunnelabluft gebaut? Beim Edith-Stein-Gymnasium oder vor den Schlafzimmern der Wannenweg-Bewohner? Oder leitet man die Tunnelabgase in einer ökologisch verträglichen Holzröhre in die Vorgärten der „Grünen Stadträte“?

  3. -az- sagt:

    Wird über dem Schwimmbad dann ein Feinstaubfilter ausgelegt?

  4. Proll sagt:

    ich glaube in der Wanne wohnen aber mehr Menschen als in der Georg-Wörner-Strasse. Als Wahlkampftaktik dürfte das ein Rohrkrepierer werden, als Beitrag zur Verbesserung der Verkehrsprobleme sowieso.

  5. -el- sagt:

    Nichts als Wahlkampf!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert