Und der Tunnel?

Wer kommt von wo nach Bretten und wo ist sein Ziel? Dazu präsentierte die Stadtverwaltung am Dienstagabend eine kaum überschaubare Fülle von Zahlen und Grafiken, die Ergebnisse einer Verkehrszählung vom vergangenen Sommer. Die meisten Bürger dürften sich überfordert gefühlt haben, den Wust an Informationen richtig einzuordnen und zu interpretieren – zumal ein großer Teil der Zuhörer wohl mit einer anderen Erwartung in die Veranstaltung gekommen war.

Als im Spätjahr 2008 eine Bürgerversammlung zu Verkehrsthemen beschlossen wurde, lag der Zusammenhang mit dem Projekt eines innerstädtischen Tunnels zwischen Heilbronner Straße und Sporgassen-Parkplatz auf der Hand. Schließlich war dieses vor gut einem Jahr aus dem Hut gezauberte, auf etliche Millionen Euro veranschlagte Vorhaben bisher außerhalb des Gemeinderats öffentlich weder vorgestellt noch diskutiert worden.

Jetzt wurden die (wenig sensationellen) Ergebnisse der jüngsten Verkehrszählung vorgelegt. Doch zum Tunnel nicht ein einziges Wort. Erst auf hartnäckige Fragen rückte der Oberbürgermeister damit heraus, dass er für den Frühsommer eine eigene Tunnel-Versammlung plane – aber unter vor allem dem Aspekt der Sanierung der Innenstadt.

Woher der Sinneswandel? Hat die Verkehrszählung womöglich gezeigt, dass der Tunnel gar nicht so notwendig ist? Paul Metzgers Äußerung am Dienstagabend, es gehe vor allem um den Einzelhandel in der Innenstadt, der durch die Neugestaltung des Sporgassen-Areals gestützt werden solle, legen diese Vermutung nahe.

Rudolf Baier

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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3 Antworten zu Und der Tunnel?

  1. RL sagt:

    Ok, ich gebs zu… Ich mag Tunnel. Soetwas zu bauen und in Schuss zu halten ist eine technische Meisterleistung und ich stehe auf unterirdische bauten… Man kann viele solcher Bauten wie den Regierungsbunker im MAriental oder diverse andere Objekte bei http://www.lostplaces.de oder beim Berliner Unterwelten e.V. (im Internet) besichtigen.

    Erschrecken dabei ist jedoch wieviel Geld in Deutschland unterirdisch verbuddelt wurde und heute eben als Museum oder Denkmal zu besichtigen ist weil solche Bauwerke eben nicht (mehr(hoffentlich)) benötigt werden. Alleine der Regierungsbunker der BRD hat 80Mrd. DM gekostetdie am Bundestag vorbei (weil geheim) ausgegeben wurden. Die Gefahr ist, dass in Bretten ein nagelneuer Lostplace entsteht. D.h. ein Tunnel der als Besucherattraktion mehr nutzen bringt als eine Entlastung für den Verkehr…

    Wenn ein Tunnel, dann von Knittlingen ans Diedelsheimer Dreieck und einer von Gölshausen bis zu den Stadtwerken. DAs wäre mal ein Projekt (JA, das ist Größenwahn *harhar*)

    Aber unter Berlin liegen auch ganze Autobahnabschnitte die nie befahren wurden… Warum nicht auch unter Bretten und Berlin hat noch mehr Schulden als Bretten… Ist eigentlich die PDS im Gemeinderat? Partybürgermeister haben wir ja auch die wir auf dem P&P Fest bewundern können 🙂

  2. mm sagt:

    die Tunnelidee ist in ihrer Lachhaftigkeit eine würdige Fortsetzung der Brettener Visionen, entstanden durch Tunnelblick sowie aus Zitat : „lokalem Wahn und Inzuchtdenken“!

  3. seb. sagt:

    Semper idem! 🙁

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