Beim Surfen sind nicht alle Brettener gleich schnell

OB Metzger setzt sich für bessere Internet-Versorgung der Stadtteile Dürrenbüchig, Sprantal und Ruit ein
„Einige Orte haben lediglich Dorf-DSL“
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Einen klaren Standortnachteil haben Bürger und Gewerbetreibende in den Stadtteilen Dürrenbüchig, Sprantal und in Teilen von Ruit, wenn sie ins Internet wollen:
Während in der Kernstadt und den meisten Stadtteilen mit Geschwindigkeiten zwischen 6 und 16 MBit gesurft werden kann, haben „einige Orte“ lediglich langsame 1 000 KBit als Zugangsgröße, berichtet Cornelia Hausner vom Stadtplanungsamt. „Das ist Dorf-DSL“.

Damit alle Brettener gleiche Zugangsvoraussetzungen haben, fordert Oberbürgermeister Paul Metzger den Ausbau des DSL-Netzes in den betroffenen Stadtteilen. Das Problem: Die Internet-Anbieter wollen sich nicht an den Kosten für die schnelleren Leitungen beteiligen. „Wenn wir das jetzt machen und den Anbieter-Firmen die Leitungen zur Verfügung stellen würden, wäre das ein verlorener Zuschuss an Milliardäre.“

Ein „großer Fehler“ im Telekommunikations-Gesetz sei, dass darin nur die vom Anbieter unabhängige Durchleitung von Telefongesprächen, nicht aber die Nutzung moderner Medien gesichert sei. Weil er nicht einsehe, dass die Stadt mit Steuergeldern die Breitbandkabel verlege, die dann von den Internet-Anbietern genutzt würden, habe es jüngst Gespräche mit der Firma Telemaxx, einer Tochter der Stadtwerke, gegeben.

Die Stadtwerke, erklärt deren Geschäftsführer Stefan Kleck, könnten die Kabel verlegen, dann an die Telemaxx vermieten und die wiederum kassiere von den Internet-Anbietern Geld für die Nutzung der Leitungen. Mit der Firma Arcor sei man inzwischen in Verhandlungen, um alle drei betroffenen Standorte mit schnelleren DSL-Leitungen zu versorgen. Zudem sollen auch die Leitungen zum Industriegebiet Gölshausen modernisiert werden. „Da ist die Technik auch nicht gerade die modernste“, weiß Kleck.

Der Gemeinderat soll am 31. März über die bis dahin stehenden Konzepte informiert werden, kündigt Metzger an. Wenn alles nach Plan laufe, könnten noch in diesem Jahr die schnelleren Internet-Verbindungen stehen.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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6 Antworten zu Beim Surfen sind nicht alle Brettener gleich schnell

  1. L.K. sagt:

    BNN vom 25. Juni 2009

    „1,4 Millionen ohne Internet

    Stuttgart (dpa). Wenn auf Internet-Angebote verwiesen wird, können rund ein Drittel der baden-württembergischen Haushalte damit wenig anfangen. – sie sind noch ohne Internet-Anschluss. 1,4 Millionen betrage die Zahl der „offline“-Haushalte bei insgesamt rund fünf Millionen Haushalten, berichtete das Statistische Landesamt.

    Die Hälfte der offline-Haushalte gab an, keinen Bedarf zu haben. Rund 37 Prozent nannten als Grund fehlende Kenntnisse, rund 450 000 Haushalten waren die Kosten zu hoch.“

    Ich verstehe das Jammern nicht!
    Noch Fragen und/oder Wünsche? 🙂

  2. kupferhaelde sagt:

    In der Kupferhälde ist es nicht besser. Dämpfungswerte wie in der größten Provinz. DSL 6000 nur mit langem Hängen und Würgen. Permanente Verbindungsabbrüche und Ausfälle. Der Anbieter spielt hierbei keine Rolle, da es sich um Telekomleitungen handelt. Obwohl in der Anne-Frank-Str. genug KVZ (Kabelverzweiger stehen) kommt niemand auf die Idee hier mal ein Paar VDSL Kästen mit (wir schon genannt) Outdoor-DSLAM’s aufzustellen, damit wäre hier auf einen Schlag viel getan. Aber das kostet Geld.
    Das Industriegebiet Gölshausen kann sich durchaus sehen lassen, aber es ist eben auch nur mit altbackenem Kupferdraht angebunden. Wäre hier Glas vorhanden (was Telemaxx in KA ja einwandfrei macht) wäre das Industriegebiet noch interessanter vorallem für Firmen die auf eine schnelle Internetanbindung angewiesen sind (welche Firma ist das eigentlich nicht). Schnell sollte man hier auch mit mehr als 10 Mbit definieren. Funk ist keine Alternative. Die Verbindungen sind nicht zwangsläufig stabil und die Latenzzeiten zum Teil eine Katastrophe.

  3. RL sagt:

    Oh, ich habe gerade gesehen: „Kommunen können von T-City Friedrichshafen lernen“

    In der Hoffnung, dass Entscheidungsträger hier ringucken:

    http://www.t-city.de

  4. RL sagt:

    Ich bin gerade in einem Stadteil (Gölshausen) und eiere hier mit DSL2000 rum obwohl die Leitung laut Messung DSL 6000 hergibt. Der DSLAM ist wohl zu weit weg oder zu schwach…

    Warum bekommt man im Industriegebiet 16MBit und im „Dorf“ nicht? Wo bleibt Wimaxx? Warum wird da nicht einfach mal ein gescheiter DSL-AM ins Dorf gepflanzt? Oder ein paar Wimaxxmasten afgestellt…

    In KA wird Wimax aufgebaut wo man DSL 16000 hat, Kabel BW mit 108Mbit bekommt, UMTS spitze ausgebaut ist… Wozu braucht man das? Wimaxx wurde für ländliche Gebiete entwickelt und nicht für die Stadt…

    In den 80ern wurde angefangen mit Kabel TV. Jetzt kommt Internet, Telefon und TV über Kabel. Warum wird in ganz Bretten nicht die Straße aufgerissen und Kabel verlegt? Ja genau… Weil es mal wieder verpennt wurde vor fast 30 Jahren. Danke Politiker! Im Promenadenweg ein Kabel welches nie angeschlossen wurde und in der Wanne 3…. Mehr ist nicht drinn?

    Warum bewirbt man sich hier für Gartenschauen und nicht darum eine T-City zu werden? Das bringt wenigstens Infrastruktur… Aber eine regierende Generation, die PCs für Teufelswerk hällt und Browser Brauser buchstabiert wird soetwas nicht verstehen…

    Aber in ein paar Jahren ist das Internet eh so Scheublisiert, dass man es eh nicht mehr braucht – warum rege ich mich also auf? 🙁

  5. bertl. sagt:

    Besser jetzt als nie!

  6. wuns.-fr.- sagt:

    Warum erst jetzt?

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