Felder für neues Gewerbe

Königsbach-Stein startet Bebauungsplanverfahren für die letzte Reservefläche – „Laier“ heute landwirtschaftlich genutzt
KÖNIGSBACH-STEIN. Königsbach-Stein möchte mehr Platz für Gewerbe schaffen. Als letzte mögliche Fläche werden die Felder im „Laier“ in den Blick genommen. Der Gemeinderat hat ein Bebauungsplanverfahren gebilligt.

Nach Darstellung der Gemeinde haben die Gewerbegebiete Allmendwiesen in Königsbach und Mitteltal in Stein ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. Das Verfahren im „Laier“, das mit vorgezogener Bürgerbeteiligung in Form einer zweiwöchigen Planauflage geplant ist, soll die Weichen für eine Erweiterung der benachbarten Allmendwiesen stellen. Es wäre die letzte Option für Gewerbeansiedlungen, so Bürgermeister Bernd Kielburger.

3600 Arbeitsplätze vor Ort
Im Regionalplan Nordschwarzwald sei Königsbach-Stein „als Unterzentrum mit dem Entwicklungsschwerpunkt ‚Gewerbe’ ausgewiesen“, betonte der Rathauschef. Heute gebe es insgesamt 3600 Arbeitsplätze in der Gemeinde. Es sei erkennbar, dass sich aus den bestehenden Betrieben weiterer Flächenbedarf entwickeln werde, so Kielburger. Daher sei 2005 eine mehrstufige Entwicklungsstudie für den im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Standort „Laier“ als Gewerbegebiet in Auftrag gegeben worden. „Wir wissen, dass solche Entscheidungen gründlich bedacht werden müssen“, sagte Kielburger: „Wir wollen Platz schaffen für Arbeitsplätze, aber auch berechtigte Ansprüche der Grundstücksbesitzer, sprich Landwirte, berücksichtigen.“

Der Karlsruher Städteplaner Wolfgang Voegele betonte daher auch, dass man sich für das Gebiet „Laier“ ungewöhnlich viele Gedanken im Vorfeld darüber gemacht habe, „das Landschaftsbild nicht über die Maßen zu beanspruchen.“ Unter anderem sei untersucht worden, inwieweit der Untergrund die Ansiedlung von Gewerbe vertrage, welche Belastungen von den Betrieben bei unterschiedlichen Windverhältnissen ausgehen. Vögele informierte über insgesamt drei Stufen der Voruntersuchung, über Ausgleichsmaßnahmen und über eventuell notwendige Terrassierungen in dem oberhalb der „Allmendwiesen“ gelegenen, 13 Hektar großen Gebiet.

Thomas Kaucher (Freie Wählervereinigung), der als einziger Rat gegen das Planverfahren stimmte, fragte nach, ob das Gebiet in mehreren Entwicklungsschritten erschlossen werde. Er befürchte, dass die Erschließungskosten andernfalls den Haushalt belasten würden. „Das ganze Gebiet wird auf einmal behandelt, aber in verschiedenen Teilabschnitten erschlossen“, sagte Voegele. Kielburger unterstrich, „die Gemeinde Königsbach-Stein hat Flächen immer entwickelt, wenn Bedarf da war.

Dieser Bereich soll nicht auf den Markt geworfen werden, sondern Entwicklungsperspektiven für die heimischen Betriebe geben.“ „Wir begrüßen, dass jetzt geplant wird, was wir alle schon seit Jahren wollen“, sagte Hansjörg Howe (SPD). „Wir sehen es als sehr positiv, dass die Sache ins Rollen kommt“, auch wenn man wisse, das es noch einige Zeit bis zum Vollzug dauern werde. „Wir müssen für die Zukunft handlungsfähig bleiben um Arbeitsplätze zu sichern, damit die Menschen hier arbeiten können“, unterstrich Udo Mack (CDU). Marta Aydt (FWV) mahnte, man müsse „mit Augenmaß vorgehen, damit der finanzielle Rahmen und Spielraum nicht überschritten wird.“

Erstellt am: 22.02.2008

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Eine Antwort zu Felder für neues Gewerbe

  1. mfr. sagt:

    Baut die Felder zu – dann hat das Gewerbe Ruh!

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