Auf dem Weg zum gläsernen Fahrgast

Experten diskutieren auf der IT-Trans über Zukunft des ÖPNV / KVV setzt auf das Handyticket
Skifahrer haben sich längst daran gewöhnt, und auch Fußballfans haben sie vielerorts schon in der Tasche. Die Chipkarte, die Geldscheine und Münzen ersetzt. Nun sollen Bargeld und Papierkärtchen auch aus dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) verschwinden. Ziel ist es, den Fahrgästen ein elektronisches Ticket anzubieten, das bundesweit – und in Zukunft auch grenzüberschreitend – funktioniert. Problem: Allein in Deutschland sind mehr als 90 Verbünde für den ÖPNV zuständig.
„Die Einführung eines weltweiten Verbundsystems ist eine richtige und zukunftsweisende Idee“, sagte Siegfried König, Erster Bürgermeister, gestern zur Eröffnung der ersten IT-Trans in der Stadthalle.
Die dreitägige Fachkonferenz mit angeschlossener Messe befasst sich mit der Informationstechnologie rund um Bus und Bahn. Zentrales Thema ist das sogenannte E-Ticket. Auf einem E-Ticket-Parcours können die Besucher der IT-Trans erleben, wie weit der elektronische Reiseverkehr entwickelt ist.

Eine Firma aus Hamburg hat etwa ein System entwickelt, das sämtliche Kundendaten speichert. So wird sogar registriert, wenn ein Kunde aufgrund eines Kuraufenthalts eine Gutschrift auf sein Abo erhält.
In einigen deutschen Städten wie etwa in Duisburg und Essen ist dies bereits Realität. Karlsruher werden auf solch ein System vergeblich warten. Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) führt stattdessen Ende März das Handyticket ein. „Wir setzen auf das Handy, weil es überall in der Anwendung ist“, sagt Walter Casazza, Geschäftsführer des KVV. Dauerabos wie Jahres- und Seniorenkarten bleiben im Scheckkartenformat und sind von der Reform nicht betroffen. Außerdem können weiterhin Fahrscheine am Automaten gelöst werden. Den genauen Ablauf der Umstellung gibt der KVV in Kürze bekannt.
Handy oder Chipkarte – was ist denn nun die bessere Lösung? Eine Antwort darauf gibt es bei der nächsten IT-Trans im Februar 2010 – wieder in Karlsruhe.

Florian Konrad

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Eine Antwort zu Auf dem Weg zum gläsernen Fahrgast

  1. RL sagt:

    Die beste Lösung ist die bei der keine Daten den FAhrgast gespeichert werden. So sehe ich das. Leider fällt da wohl das Handy weg…

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