Auf ein Neues!

Die gute Nachricht: Die Bewohner des evangelischen Alten- und Pflegeheims Bretten brauchen sich keine neue Bleibe suchen. Durch die – in dieser Höhe ungewöhnlichen – Unterstützung von Seiten der Diakonie Baden kann die Einrichtung Im Brettspiel weitergeführt werden. Dies aber nicht mehr in der Trägerschaft des Brettener Diakonievereins, sondern mit einem neuen Betreiber, den man aber vorerst noch nicht öffentlich machen will.
Dem Brettener Trägerverein, der überwiegend aus betriebswirtschaftlichen Laien besteht, wurde zwar nicht direkt Versagen vorgeworfen, doch waren die Aussagen der Diakonie-Oberen zwischen den Zeilen vielsagend: Ein neuer Träger müsse rechnen können und die diakonischen Grundsätze unter einen Hut bringen, hieß es beispielsweise.

Und der neue Betreiber muss noch etwas anderes leisten – den ramponierten Ruf des evangelischen Altenheims wieder in einen guten Ruf umwandeln. Es stimmt nämlich nicht, dass für die Insolvenz nur das Überangebot an Senioreneinrichtungen in der Umgebung – und die damit verbundene geringere Auslastung des Brettener Heimes verantwortlich sind. Im katholischen Altenheim der Melanchthonstadt gibt es lange Wartelisten…

Bleibt zu hoffen, dass es den Verantwortlichen mit einem ansprechenden Konzept, einer Modernisierung des Gebäudes und entsprechender Werbung gelingt, wieder neue Bewohner anzulocken. Das sind zumindest die Forderungen, die von Seiten der Diakonie-Oberen an die künftigen Betreiber formuliert wurden. Die Qualität der Pflege immerhin ist gar nicht so schlecht, sagen die, die schon lange Im Brettspiel ein Zuhause gefunden haben.
Also, auf ein Neues! Und dies ohne die alten Fehler. Wie heißt es in den Leitsätzen des Diakonischen Werkes doch so schön: „Die Einsicht in Versagen und Schuld der Vergangenheit schärft das Gewissen.“

Thilo Kampf

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2 Antworten zu Auf ein Neues!

  1. Wern.-St. sagt:

    Daher können sie nach außen eine Sprache sprechen.
    Und die nicht nur in Bretten.

  2. -nz- sagt:

    „Ein neuer Träger müsse rechnen können…“
    Das haben scheinbar die Religionen und die Politik bisher nicht nötig gehabt.
    Beide werden durch die Steuern gespeist.

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