Leserbrief : Vorsätzliche Belastungsprobe?

Zu „Lkw schieben den Asphalt wie einen Teppich vor sich her“ (BNN vom 28. Juni):
In den BNN vom 25. Februar 1987 konnte man folgendes lesen: „Bretten befindet sich in einer Situation . . . mit riesigen Verkehrsproblemen.“ In der Pforzheimer Zeitung stand bereits am 12.07.1986 folgendes Zitat: „‚Wir brauchen eine gesamtstädtische Lösung“ betonte OB Metzger mehrfach in einer Bürgerversammlung zu Verkehrsproblemen in Bretten.“ Alles im Pressespiegel von www.bak-bretten.de nachzulesen.

Wenige Monate zuvor hatte OB Metzger mehrfach in einer Bürgerversammlung zu Verkehrsproblemen in Bretten „eine gesamtstädtische Lösung“ gefordert.

Was ist nach mehr als 20 Jahren geschehen? Die jetzige (gespielte?) Hilflosigkeit und das Versteckspiel hinter den Behörden und Finanzen funktionieren demnach schon über 20 Jahre. Ein Schelm, wer an Stelle der Hilflosigkeit „Können“ einsetzen würde. Es ist kein Wunder, wenn von „Lärmchaos“ und „Horror-Szenarien“ gesprochen wird. Wussten die Verantwortlichen im Rathaus doch ganz genau, dass die Brucknerstraße zu keinem Zeitpunkt für den Durchgangsverkehr geeignet war und ist. Darum kann man meines Erachtens von einer vorsätzlichen Belastung der Bürger ausgehen.

Dabei ist die Problemlösung scheinbar zu einfach und zu wirkungsvoll – und natürlich nicht von der Verwaltung erfunden, um sie zu verwirklichen. Hier der Vorschlag: Die Zähringerstraße und die Melanchthonstraße vom Kreisel bis zum Silcherweg werden zu einer Einbahnstraße. Dafür entfallen die Ampeln an der Zähringer-/Melanchthonstraße und beim Handelshof. Der Silcherweg wird zur Einbahnstraße Richtung Bahnhofstraße. Die Volksbank und die geplante Brücke für die bis heute von der Verwaltung einzig vorgeschlagene Südumgehung stellen keine Hinderungsgründe dar. Die Bahnhofstraße wird mit einer Sonderspur für Busse im Bereich des ZOB (bei Bedarf noch mit einer zusätzlichen Busampelanlage für die Überquerung der Bahnhofstraße) versehen. Die Brucknerstraße kann als Einbahnstraße zur Melanchthonstraße für die Anwohner befahrbar bleiben oder als Sackgasse einem verkehrsberuhigten Bereich dienen.

Der vom Stadtplaner befürchteter Rückstau in der Einmündung Silcherweg (aus der Richtung Alexanderplatz) ist wohl mit einem schlechten Witz vergleichbar, wenn der Verkehr ohne jegliche Behinderung in eine Einbahnstraße fließen kann.
Wie eine Einbahnstraße immer mehr Verkehr – ohne nennenswerte Mehrbelastung – für die Anwohner aufnehmen kann, lässt sich in der Georg-Woerner-Straße nachprüfen. In den BNN vom 14. Januar 1984 von mir vorgeschlagen, acht Jahre später umgesetzt und weiterhin gut funktionierend.

rot markierter Text wurde von der Redaktion nicht übernommen, bzw. verändert.

Franz Cicerle
Fichteweg 8
Bretten

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11 Antworten zu Leserbrief : Vorsätzliche Belastungsprobe?

  1. -fc- sagt:

    „…lässt sich in der Georg-Woerner-Straße nachprüfen.“

    Leider nicht mehr – jetzt gibt es wieder Gegenverkehr. Vielleicht deshalb?

  2. Nag. sagt:

    Zu fragen ist, wer die Untere Straßenverkehrsbehörde repräsentiert.

  3. Gust./Fo. sagt:

    Ich glaube, die Belastung an sich besteht gar nicht in der Sache, sondern in der Unteren Straßenverkehrsbehörde.

  4. pet. my. sagt:

    Wer dafür die treibende Kraft sein wird, ist mir unklar: Entweder der Vorsitzende als alleiniger Ideengeber und/oder Mitglieder des Gemeinderates als Abbild einer schweigenden Mehrheit.

  5. f-h sagt:

    Der Vorschlag wird wahrscheinlich im Papierkorb landen, ohne daß er ernsthaft im Gemeinderat diskutiert wird.

  6. diet.-Schw. sagt:

    Der Versuch einer „vorsätzlichen Belastungsprobe“ mit der Zielrichtung auf die Anwohner läßt ja zunächst einmal keinen großen (Körper-)Schaden entstehen.

  7. öchs. sagt:

    Dem Vorsitzenden des Brettener Gemeinderates, OB Metzger, obliegt die Aufgabe, das Interesse auch nur eines einzelnen Bürgers zu vertreten.

  8. joh./mü. sagt:

    Sogar Brettens OB Paul Metzger ist ein Mitglied des Brettener Gemeinderats. Auch er darf sich als Vorsitzender des Brettener Gemeinderats mit den im Leserbrief von Herrn Cizerle geäußerten Vorschlägen ohne weiteres befassen.

  9. p.-m. sagt:

    Mitglieder des Brettener Gemeinderates dürfen jederzeit die von Herrn Franz Cizerle eingebrachten Vorschläge diskutieren, weil es ihre vornehmliche Aufgabe ist, die Interessen der Bürger zu vertreten.

  10. Lis.-My. sagt:

    Auf einen Leserbrief wird das Brettener Stadtoberhaupt sicherlich nicht reagieren.

  11. mm sagt:

    In dem erwähnten Artikel hatte Herr Metzger aber auch gesagt : „Es geht nicht ohne Schockerlebnis“. Für manche Bürger ist das seit damals, 1987, zur täglichen Realität geworden !

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